wiewennzefliechs hat geschrieben: ↑Fr 29. Sep 2017, 20:56
Dieses Argument ist unseriös. Der Tesla ist ein um viele Größenordnungen komplexeres Produkt als jeder E-Roller. Und schon gar nicht passt dieser Vergleich zu einem Roller wie dem Niu, der zwar ein gut gemachtes, aber wie die meisten Chinaroller ein doch recht simpel gestricktes Billigprodukt ist. Am ehesten (wenn auch bei weitem nicht wirklich) sind m. E. Roller wie der BMW C Evolution mit einem Tesla vergleichbar. Wer seriös argumentieren will, der vergleicht den Niu mit Konkurrenzprodukten wie Unu oder Kumpan, aber nicht mit einem Tesla.
Wie chrispiac schon richtig erkannt hat, ist mir der ungleich höhere Engineering-Aufwand eines Tesla im Vergleich zu einem E-Roller wie dem NIU durchaus bewusst, wir fahren schließlich einen. Ich wollte lediglich die außergewöhnliche Rolle des NIU im Vergleich zu anderen E-Rollern heraus stellen. Neben BMS und Controller hat der NIU noch drei weitere Steuergeräte, die allesamt über eine eigene (updatebare) Firmware verfügen und miteinander reden. Die anderen Hersteller haben in der Regel nicht ein einziges weiteres Steuergerät und zwischen BMS und Controller findet in den meisten Fällen nichts statt, was man als echte Kommunikation bezeichnen könnte.
Tesla war der erste PKW-Hersteller welcher konsequent und ausschließlich auf den elektrischen Antrieb und Digitalisierung gesetzt und dafür entwickelt hat, bei den Rollern ist es neben dem Gogoro eben der NIU.
wiewennzefliechs hat geschrieben: ↑Fr 29. Sep 2017, 20:56
Exakt, ich meine die nicht erkennbare CV-Phase. Die Ladeleistung fällt in kürzester Zeit auf Null (die 3,5 Watt dürften dem Leerlauf-Verbrauch des Ladegeräts entsprechen). Das ist auch bei Laderaten von 0,14 C nicht normal. Zum Vergleich: mein Ladegerät beendet den Ladevorgang, wenn die Ladeleistung (d.h. das, was im Akku ankommt) unter 100 W sinkt. Bei 1,776 kWh Akku-Kapazität erfolgt die Abschaltung also bei 0,06 C. Davor ist ein kontinuierlicher Rückgang der Ladeleistung zu beobachten. Wenn die Laderate die von dir genannten 0,14 C erreicht hat, dauert es noch mindestens 10 Minuten, bis sie auf den tatsächlichen Abschaltwert 0,06 C abgesunken ist. Apropos Laderate: einen Tesla kann man mit bis zu 1,5 C laden. Allein das hinter diesem Feature steckende Hirnschmalz verbietet es eigentlich, einen Chinaroller mit einem Tesla zu vergleichen. Mein Roller, den noch niemand als "Tesla auf 2 Rädern" bezeichnet hat, lädt mit immerhin 0,4 C.
Mir ist schon klar was du meinst und wie andere das zum Teil machen. Der NIU verlässt sich halt nicht auf ein potentiell fehleranfälliges Ladegerät, sondern lässt das ohnehin mit sehr präziser Messtechnik ausgestattete BMS entscheiden wann Ende ist - genau wie Zero. Funktioniert in der Praxis hervorragend und die Laderate von etwas über 0,1C (bei Zero) wird bis zum Ende gehalten. Die Laderate in C bezieht sich übrigens immer auf die elektrische Ladung in Ah, nicht auf die Leistung.
Was das schnelle Laden angeht: dafür braucht es nicht zwangsläufig besonders viel Hirnschmalz, das ist letztlich nur eine Frage der angelegten Spannung und der Erwärmung durch den Innenwiderstand. Für die Zero könnte ich dir problemlos ein Ladegerät zimmern was auch mehr als 1,5C hergibt, sofern das BMS von Zero mehr als 1C zulassen würde

Die Zellen könnten das. Beim NIU wird es ähnlich sein, Markenzellen machen auch locker höhere Laderaten mit. Ich vermute beim NIU hatte der lautlose Betrieb Priorität, ein nicht zu verachtender Vorteil wenn man in der Wohnung lädt.
wiewennzefliechs hat geschrieben: ↑Fr 29. Sep 2017, 20:56
Das tut mein neues Ladegerät auch: es lädt bis 58,1 Volt, was bei 14 in Reihe geschalteten Zellen exakt 4,15 Volt Zellspannung entspricht. Eine deutlich als solche erkennbare CV-Phase gibt es trotzdem.
Die NIU Ladegeräte sind mit 70V spezifiziert, d.h. auch gegen Ende des Ladevorgangs gibt es noch ein ausreichend großes delta um weiterhin 4A fließen zu lassen. Außerdem gibt es zumindest bei den Zero Ladegeräten durchaus Toleranzen/Schwankungen. Manche Lader geben bis zu 116,8V raus, manche nur 116,6. Spielt aber keine Rolle weil das BMS entscheidet wann Ende ist. Beim NIU habe ich die Spannung der Ladegeräte allerdings noch nicht gemessen und verglichen.
wiewennzefliechs hat geschrieben: ↑Fr 29. Sep 2017, 20:56
Dann würde mich jetzt echt mal interessieren, was man in
dem Beitrag von Frudel enthaltenen Diagramm sieht. Zumindest ich sehe da eine CV-Phase, die nicht nur wenige Millisekunden, sondern satte 2 Stunden dauert. Genau dieses Diagramm war es auch, das mich vermuten ließ, dass die abrupte Abschaltung beim Roller von
cactus-online nicht normal ist.
Die Unterschiede wundern mich auch etwas, entweder war da noch Balancing aktiv oder das Ladegerät Frudel liefert etwas weniger Spannung. Wir behalten das mal im Auge.
wiewennzefliechs hat geschrieben: ↑Fr 29. Sep 2017, 20:56
Weia. Es dauert zehn (!) Stunden, eine leergefahrene Zero wieder zu vollzuladen?
Da Zero dem User untenrum noch etwas Akku wegschneidet (Lebensdauer), sind es in der Praxis eher neun, sofern man täglich 150km fährt und den Akku vollständig entleert. Mit Schnelladegeräten, die bis an die 1C Grenze gehen, bekommen wir die Zeit aber auf eine Stunde runter und sind tourentauglich. 550km in 10 Stunden sind mein aktueller Rekord.
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