Govecs e-Schwalbe (oder anderen Roller) an Ladesäulen / unterwegs laden

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MEroller
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Re: Govecs e-Schwalbe (oder anderen Roller) an Ladesäulen / unterwegs laden

Beitrag von MEroller »

roman_ hat geschrieben:
Fr 10. Okt 2025, 01:53
Daher nochmal die Frage: wenn ich mir dieses angesprochene Adapterkabel kaufe und auch einfach immer dabei habe, kann ich dann sicher ... an ner Ladesäule laden?
Ja klar! Mache ich schon seit vielen Jahren bei Bedarf so :D Aber wie Pedator92 schreibt ist die Evalbo Lösung mit der automatischen CPP Platine drin, oder ein Metron Adapter mit den manuellen Schaltern, eine Grundvoraussetzung für zuverlässigen Betrieb, da sie sich weitestgehend an das Typ2 Protokoll halten.
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Re: Govecs e-Schwalbe (oder anderen Roller) an Ladesäulen / unterwegs laden

Beitrag von error »

roman_ hat geschrieben:
Fr 10. Okt 2025, 01:53
Ich lese fasziniert aber auch zunehmend verwirrt mit... kleines Update: es wird wohl eine Horwin EK1 mit dem großen (36Ah) Akku. Somit bin ich auch ohne Ladesäulengefummel reichweitentechnisch ganz gut versorgt. Dennoch: für alle Fälle (und für längere Strecken) würde ich eigentlich gerne, weil es der Stauraum auch erlaubt, das Ladegerät dabei haben und damit die Möglichkeit haben, unterwegs zu laden. Klar, ich kann immer mit dem Akku und dem Ladegerät ins nächste Café rennen und da nach Strom fragen, käme mir aber ein bisschen blöd vor. Daher nochmal die Frage: wenn ich mir dieses angesprochene Adapterkabel kaufe und auch einfach immer dabei habe, kann ich dann sicher (und mit sicher meine ich, das worst case Szenario ist: es funktioniert nicht, nicht: der Akku explodiert...) an ner Ladesäule laden? So wie ich es verstehe ist es eigentlich nicht vorgesehen, aber möglich, kann man das so zusammenfassen?
Sorry wenn ich dich verwirrt habe. Das war nicht meine Absicht. Ist anscheinend etwas eskaliert. :oops:

Grundsätzlich ging es mir um folgendes Detail: Fahrzeuge wie deine EK1 würden mit passivem Adapter laut Norm nach Level1 laden. Vorgesehen sind da 13A/3kW bzw. 16A/3,7kW.

Das hat auch lange Zeit so funktioniert. Inzwischen bist du für einen Ladeboxbetreiber zum "Kunden zweiter Klasse" geworden. Du blockierst die Säule durch diese Form von "Schnarchladung" unverhältnismäßig lange.

Vermutlich (ich kann es nicht beweisen) haben deshalb diverse Ladesäulenbetreiber ihre Boxen so konfiguriert Level1 nicht mehr zuzulassen.

Der Box nun vorzugaukeln ein Level2 Fahrzeug zu sein und mit 20A/4,6kW laden zu können zu sein um die Ladung trotzdem zu aktivieren mag zwar technisch möglich sein, hat aber mindestens durch einen Schukostecker im Stromkreis einen "nicht normgerechten" Schwachpunkt.

Wir "streiten" uns gerade darüber ob dieser "Kunstgriff" trotzdem eine "Empfehlung" verdient hat.

Zumal den meisten hier im Forum die Zusammenhänge nicht bewusst sind. - Vermutlich wird so ohnehin nur Level2 20A/4,6kW als nächstes deaktiviert.


Kurz: dein Akku wird nicht explodieren.


https://de.wikipedia.org/wiki/IEC_62196_Typ_2

roman_
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Re: Govecs e-Schwalbe (oder anderen Roller) an Ladesäulen / unterwegs laden

Beitrag von roman_ »

Ich verstehe das Problem und ich finde gut, dass du es genau erklärst! Ob man es dann macht, ist ja jedem selbst überlassen. Ich möchte durchaus verstehen, was ich da tue und es nicht einfach machen. Also, nach meinem Verständnis: das gute evalbo-Kabel gaukelt der Ladesäule vor, dass ein Typ-2- (und Level-2)-Fahrzeug dranhängt und schmeißt auf der Schuko-Seite "passenden" Strom für für mein EK1-Ladegerät raus. Oder eben eigentlich nicht passend, was dein Kritikpunkt ist, weil zuviel Last? Jedenfalls bedeutet Level 2 also 20A und 4,6kW und das könnte zuviel sein ... für das Ladegerät? Oder das Kabel? Weil wenn die zwischen Schukostecker und Ladegerät fließen kommt es ja weniger darauf an, was das Adapterkabel kann (das wird vermutlich logischerweise so gebaut sein, dass es das aushält), sondern auch ob mein Ladegerät bzw. das Kabel Richtung Adapter es kann, richtig?

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Re: Govecs e-Schwalbe (oder anderen Roller) an Ladesäulen / unterwegs laden

Beitrag von error »

roman_ hat geschrieben:
Fr 10. Okt 2025, 19:12
Ich verstehe das Problem und ich finde gut, dass du es genau erklärst! Ob man es dann macht, ist ja jedem selbst überlassen. Ich möchte durchaus verstehen, was ich da tue und es nicht einfach machen. Also, nach meinem Verständnis: das gute evalbo-Kabel gaukelt der Ladesäule vor, dass ein Typ-2- (und Level-2)-Fahrzeug dranhängt und schmeißt auf der Schuko-Seite "passenden" Strom für für mein EK1-Ladegerät raus.
Bis dahin ist alles richtig verstanden. Der Punkt ist die Verwendung einer "passiven dummen Haushaltssteckdose" an einem smarten Anschluss über einen (geeigneten) Adapter.

Das ist ein "tolerierter Workaround". Die Ladesäulenbetreiber wollen aufgrund der eingeschränkten Ladeleistung kein Schuko, deshalb verschwinden solche reinen Schuko-Ladepunkte überall oder werden aktuell nicht als lukrative Einnahmequelle angesehen. Wären die noch flächendeckend vorhanden, müssten wir jetzt nicht reden/schreiben.

Wir versuchen uns zu adaptieren und uns mit einem Workaround "gegen die Interessen des Ladesäulenbetreibers" Zugang zu verschaffen. Ich fürchte so muss man das wirklich sehen.

Die Frage ist was für Konsequenzen das haben wird. Sowohl technisch als auch aus Sicht des Ladesäulenbetreibers. Ab hier wird es etwas kompliziert. Meine Meinung/Interpretation: Die Norm gibt es nicht her aus Sicht der Ladestation einphasige oder mehrphasige Ladung vor dem Start der eigentlichen Ladung zu detektieren. Dazu muss der Ladevorgang erstmal gestartet werden. Die Typ2 Steckdose ist per default "stromlos".

Ich vermute langfristig wird ein Ladesäulenbetreiber abwägen müssen, ob er nach dem Start überhaupt noch eine erkannte einphasige Ladung zulassen möchte und ob er dann abbricht. Das hätte böse Konsequenzen für den Markt der Zweiräder. Viele Hersteller haben 2025 noch einphasige Typ2 Fahrzeuge im Markt.

Hier wäre dann wirklich mal die Politik gefragt gewesen und hätte das erkennen bzw. steuernd eingreifen müssen, wenn Elektro im urbanen Umfeld eine Lösung sein soll. Den Zweirad-Herstellern kann man keinen Vorwurf machen, weil Ladeleistung Kosten und Gewicht erzeugt. Die müssen sich halt auch innerhalb der vorhandenen Normen bewegen. Schuko oder CEE "Camping" wäre vielleicht längerfristig eine brauchbare Lösung "gewesen".

Es bleibt so jedenfalls unterm Strich eine nicht normgerechte Manipulation die meiner Meinung nach verstanden und abgewägt sein will. Da bin ich völlig bei dir. Nichts anderes wollte ich erreichen. So gesehen danke für deine Fragen. 8-)

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Re: Govecs e-Schwalbe (oder anderen Roller) an Ladesäulen / unterwegs laden

Beitrag von dominik »

roman_ hat geschrieben:
Fr 10. Okt 2025, 19:12
Jedenfalls bedeutet Level 2 also 20A und 4,6kW und das könnte zuviel sein ... für das Ladegerät? Oder das Kabel?
Dein Ladegerät zieht die Leistung die es ziehen kann und nicht mehr. Der verbaute Schukostecker und die Schukosteckdose dürfen normgerecht nur mit 16A abgesichert werden und hier liegt der Knackpunkt im Bezug auf das Thema Typ 2 mit 20 oder gar 32A.

Dein Lader wird funktionieren.
Das Problem entsteht erst wenn etwas passieren sollte, dann werden die Normen rangezogen und dann wird von einem Gutachter festgestellt das es keiner Norm entsprich, was im schlimmsten Fall den Verlust der Versicherung und somit selbst regulieren des Schadens (auch an der Ladesäule und umliegenden Sachen) bedeutet.
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Re: Govecs e-Schwalbe (oder anderen Roller) an Ladesäulen / unterwegs laden

Beitrag von error »

dominik hat geschrieben:
Fr 10. Okt 2025, 20:17
Das Problem entsteht erst wenn etwas passieren sollte, dann werden die Normen rangezogen und dann wird von einem Gutachter festgestellt dass es keiner Norm entspricht, was im schlimmsten Fall den Verlust der Versicherung und somit selbst regulieren des Schadens (auch an der Ladesäule und umliegenden Sachen) bedeutet.
Das perfide daran: die Ladestation protokolliert und sichert "Beweise". Selbst wenn irgendwas bis zur Unkenntlichkeit verbrennt, lässt sich hinterher "rechtssicher" nachweisen was das Fahrzeug vorgegeben hat. Ob das dann mit einer eventuellen Brandursache (davor haben wir ja alle in erster Linie Angst) irgendwas zu tun hat, ist dann sekundär.

Wie gesagt, das gilt es zu verstehen und abzuwägen, wenn man sich vorsätzlich über irgendwelche "Spielregeln" hinwegsetzt.

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Re: Govecs e-Schwalbe (oder anderen Roller) an Ladesäulen / unterwegs laden

Beitrag von rainer* »

Einphasiges Laden zuwürgen durch den Ladesäulenbetreiber würde auch so einige Elektroautos treffen Zoe oder der kleine Dacia laden m.E
auch nur auf einer Phase. Ich denke nicht, das das gemacht wird.

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Re: Govecs e-Schwalbe (oder anderen Roller) an Ladesäulen / unterwegs laden

Beitrag von Snief »

Da es ja ursprünglich um die Frage "unterwegs laden ohne im Café nach Strom betteln zu müssen" ging - funktionieren E-Bike Ladestationen?🤔

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Re: Govecs e-Schwalbe (oder anderen Roller) an Ladesäulen / unterwegs laden

Beitrag von MEroller »

Das hängt vom maximal möglichen Strom ab, welche eine E-Bike Lade-Steckdose liefern kann. Ich gehe stark davon aus, dass das weit unterhalb von 1kW liegen wird, sprich weniger als 4A.
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Re: Govecs e-Schwalbe (oder anderen Roller) an Ladesäulen / unterwegs laden

Beitrag von rainer* »

Das hängt davon ab, was das für eine eBike-Ladestation ist. Wenn es ein Solarstation mit Pufferakku ist, ist die zu schwach. Wenn es ein wie die inSachsen-Anhalt geförderten Stationen ist, haben die mindestens 16A für alle Boxen. Gemeinsam zu bieten. Ich würde an einer Wasserühle auch schon darauf hin gewiesen, das bitte nur zu laden ist, wenn auch das Mühlrad laüft, sonst kostet der Strom aus dem Netz zu viel...
Die Fahrradladestationen muss man sich gut anschauen und die sind auch (noch) weniger verlässlich, als PKW-Ladesäulen. Dafür dann aber gratis.

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