3 Fragen eines Laien

Motorroller mit E-Antrieb
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Re: 3 Fragen eines Laien

Beitrag von E-Biker »

@MEroller
Das sollte jetzt ein Witz sein, oder?
Es ging hier ja um eine konstruktive Höchstdrehzahl, auf die der Motor sich einbremst. Die hat der E-Motor aber in etwa genauso wie ein Reifen - da bremst auch nichts, bevor die Fliehkraft ihn zerreißt.
Ich glaube aber nicht, dass das hier relevant sein dürfte, da diese Drehzahl erheblich über den motorisch erreichbaren Geschwindigkeiten liegen sollte. Also ich gehe mal einfach davon aus, dass man mit einem 45km/h Roller nicht bergab 150 km/h fährt.
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MEroller
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Re: 3 Fragen eines Laien

Beitrag von MEroller »

@E-Biker,
Tom hat auf Frage Nr. 1 geantwortet (ja, das mit dem Bergabfahren und Freilauf), und hier ist nochmals das Zitat von Tom's Antwort etwas vollständiger (fett formatiert von mir):
Tom hat geschrieben:Auch ein E-Motor hat seine konstruktive Drehzahlgrenze, weil er schwer ist und enorme Fliehkräfte wirken.
So wie ich Tom hier verstand war er also tatsächlich auf die Drehzahlgrenze der mechanischen Belastbarkeit aus. Aber Du hast schon recht, das ist im Zusammenhang mit Bergabfahren im Normalfall noch nicht relevant :lol:
Andererseits, wenn das so ein kleines Scooterchen ist mit Ketten- oder Riemenübersetzung, der Berg von der etwas steileren Sorte ist und der Fahrer todesmutig, dann könnte ich mir durchaus vorstellen, dass bei Erreichen von 50km/h oder mehr tatsächlich der Rotor eines dermaßen überdrehten Motörchens der Fliehkraft nachgeben könnte... Ist aber wirklich SEHR Hypotetisch :D
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Re: 3 Fragen eines Laien

Beitrag von E-Biker »

@Alf
Was soll denn das? Natürlich gibt es So eine Grenze - und sie ist in der Praxis hier für uns bedeutungslos, weil erheblich über der Geschwindigkeit, die das Fahrzeug erreichen kann.

Die Frage von Zimbow bezog sich auch nicht auf die mechanische Festigkeit, sondern auf Schäden durch Spannung.
Tom antwortete, dass die Motoren genug Bremswirkung erzeugen würden - das stimmt so pauschal erstmal nicht. Der Motor kann, muss aber nicht bremsen.

So, wie ich Tom verstanden habe, soll es eine Drehzahlgrenze geben, auf die der Motor sich konstruktiv eingebremst wegen seiner Trägheit. Das ist falsch. Aufgrund von Trägheit bremst da garnichts. Die Trägheit wirkt einer Beschleunigung, aber keiner Geschwindigkeit entgegen. Findest Du auch in der Fachliteratur, wird im Ingenieurs Grundstudium meist in Mechanik 3 - Dynamik gelehrt.
Vielleicht habe ich Tom ja falsch verstanden, aber da mir das missverständlich schien, wollte ich das richtig stellen.
Ich denke nicht, dass das Mumpitz ist, Irrtümer aufzuklären.
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Peter51
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Re: 3 Fragen eines Laien

Beitrag von Peter51 »

@E-Biker
Ich denke Du bist einer von der Sorte "Super Schlauer" Die letzten Beiträge haben Zimbow kaum weiter geholfen!
1. Jeder E.- Motor hat eine Grenzdrehzahl bzw. Schleuderdrehzahl. Dreht der Rotor über diese Drehzahl hinweg nimmt er mechanisch Schaden. In der Praxis wird diese Drehzahl bei unseren Radnabenmotoren nicht erreicht, auch bei 200km/h nicht was bei einer 13" Felge 2000 1/min entspricht - die meist 72 Statorarme mit Wicklung stehen still. Eine mögliche Unwucht lasse ich bei dieser Betrachtung ' mal weg.
2. Mein E.-Roller läuft oder besser gesagt rollt bei 8% Gefälle durchaus 70km/h. Der Controller hat keine Rekuperation. Der Motor wirkt wie ein Dynamo. Dieser Dynamo erzeugt bei 45km/h eine Spannung von 3x 29 VAC. Die Spitzenspannung dürfte bei so 50V sein. Bei 70km/h dürfte das eine Spitzenspannung von 80V ergeben......vielmehr verträgt mein Controller nicht.
3. Jeder der seinen E-Roller schon 'mal geschoben hat, merkt, daß das Hinterrad nicht "frei dreht" Ursächlich hierfür sind wohl die Wirbelstromverluste im Hinterradmotor.
4. Und komme mir jetzt nicht mit einem schlauen Siemens Buch - die bauen nämlich keine Radnabenmotoren!
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Zimbow

Re: 3 Fragen eines Laien

Beitrag von Zimbow »

Immer schön entspannt bleiben ... :D

Jeder Beitrag hilft einem weiter, ich lese gern in diesem Forum und gerade da ich aus einer ganz anderen Sparte komme und nicht viel Ahnung davon habe finde ich alle Beiträge spannend.

Als Praxis-Mensch hätte ich es mir so schön einfach vorstellen können: 3 Doppelpacks a 24 Volt und 3 keine PKW Ladegeräte a 24 Volt plus ein simpler 3fach Stecker. :( Warum muss die Welt immer so kompliziert sein?

Ansonsten findet man auch in älteren Beiträgen immer wieder was, z.B. von Max:

"und klemme einen Taster (nicht Schalter!) zwischen Pol 1 und 9 an dem größten Stecker der Kontaktleiste (links oben, unter der Lenksäulenverleidung). Somit ist der Controller durchaus im Stande, den Motor aus dem Stand, Null Km/h, langsam rückwärts fahren zu lassen. Die Chinesen zählen von rechts unten nach links oben ab - glaub ich. Am roten Markierungsband findest Du die Polbelegung". Gruß Max

Also weiter so, demnächst werde ich wieder eine Menge Fragen haben, denn bald bin ich Besitzer eines Elektroroller ...

Gruß ZIMBOW

E-Biker
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Re: 3 Fragen eines Laien

Beitrag von E-Biker »

Hallo Peter,
mir scheint Du nimmst mir noch einen früheren Beitrag übel ;)
Ich wollte gewiss nicht den Klugscheißer spielen,aber es gibt manchmal so Sachen wo sich die Nackenhaare sträuben und die man so nicht stehen lassen kann.

Zu 1)
Ja, genau, Du gibst mir also recht. Aber warum wiederholst Du es noch mal?
Ich hab mit der mechanischen Grenze nicht angefangen, also schieb mir das bitte nicht unter.

Zu 2)
Stimmt genau. Der Motor nimmt keinen Schaden, die Elektronik dahinter evtl aber schon. Bzw ich hatte es auf das BMS im Falle der Rekuperation bezogen. Wir meinen aber dasselbe.

Zu 3)
Cogging nennt man das. Der Motor will in diskreten Positionen stehen bleiben. Erzeugt aber kein nennenswertes Bremsmoment bei höheren Drehzahlen wenn die Ströme nicht angenommen werden. Das Thema gab es schon oft bei Pedelecs mit Direktläufern. Wenn noch ein Getriebe verbaut ist, steigen die Verluste aber doch ein Stück an. Ist bei Rollern aber wohl eher die Ausnahme.
Dass das nicht so richtig bremst, hast Du ja auch schon selbst gemerkt bei den 70 km/h bergab.

Zu 4)
Weiß ich nicht, ob die sowas bauen. Aber das hat erst einmal mit den theoretischen Grundlagen nichts zu tun und zum anderen ist der Radbabenmotor auch nur ein Anwendungsfall eines Torquemotor. Hochpolig und langsam drehend. So etwas baut auch Siemens.

Und noch zur Besserwisserei - hatte Deine Antwort irgendeinen anderen Zweck, als mich in die Schranken zu weisen, weil ich früher mal Aussagen von Dir über Synchronmotoren richtig gestellt hab?
Zimbow haben unsere Beiträge jetzt wieder nicht weiter gebracht - lass uns über so etwas doch drüber stehen!

Für Korrekturen falscher Aussagen bin ich aber dankbar, weil so die Qualität hier gewahrt wird und ich das Forum sehr als Infoquelle schätze - insbesondere auch zu anderen Themenbereichen, von denen ich keine Ahnung habe. Da bin ich dann schon froh, wenn ich mir sicher sein kann, dass Infos stimmen.
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Re: 3 Fragen eines Laien

Beitrag von Peter51 »

Zimbow hat geschrieben:Als Praxis-Mensch hätte ich es mir so schön einfach vorstellen können: 3 Doppelpacks a 24 Volt und 3 keine PKW Ladegeräte a 24 Volt plus ein simpler 3fach Stecker. :( Warum muss die Welt immer so kompliziert sein?
.....das kannst du so handhaben und es funktioniert.
Zimbow hat geschrieben:"und klemme einen Taster (nicht Schalter!) zwischen Pol 1 und 9 an dem größten Stecker der Kontaktleiste (links oben, unter der Lenksäulenverleidung). Somit ist der Controller durchaus im Stande, den Motor aus dem Stand, Null Km/h, langsam rückwärts fahren zu lassen.
.....so funktioniert es bei den E-Max Rollern wie ich auch einen fahre. Bei den Kelly Controllern funktioniert es auch. Ein Kelly muß aber mit einem PC und der mitgelieferten Software - wie es MEroller beschrieb - parametriert, eingestellt werden.
Andere Controller können es nicht, also bei Controllerkauf entsprechend darauf achten.
Rückwärtsfahren: mit linken Daumen Taster betätigen ( damit der Controller bescheid weiß ) und mit der rechten Hand vorsichtig "Strom geben" ja, so funktioniert es.
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Re: 3 Fragen eines Laien

Beitrag von MEroller »

Peter51 hat geschrieben:Rückwärtsfahren: mit linken Daumen Taster betätigen ( damit der Controller bescheid weiß ) und mit der rechten Hand vorsichtig "Strom geben" ja, so funktioniert es.
Bei mir geht das sogar mit dem rechten Starterknopf, der naturgemäß beim E-Roller erst mal arbeitslos ist. Geht recht gut beides mit rechts. Aber so man links einen arbeitslosen Knopf hat könnte das tatsächlich praktischer sein dank Arbeitsteilung von linke Hand Knopf drücken und rechte Hand Strom geben.
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Re: 3 Fragen eines Laien

Beitrag von ZukunftERoller »

Meiner bremst bei bergabfahrt, wenn er so an die 49km/h kommt.
Manchmal merkt man's auch in der Ebene. Vermutlich macht hier das auch der Controller wegen der schönen EU-"du darst nicht 5 kmh mehr" Begrenzung
Aber es gibt ja diese Forum :-) :-) :-) der tip wirkt und hebt die bremse A
auf

Also: wären dann 70kmh schädlich für den Controller beim runterrollen???
April 2020, ab Mai 8 Jahre!!
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Re: 3 Fragen eines Laien

Beitrag von Peter51 »

silent hat geschrieben:Der E-Vivacity hat einen Rückwärtsgang.
Der hat aber wenig Kraft. Würde man so ungünstig stehen (z. B. steil bergab), dass man den Rückwertsgang mal wirklich braucht, hat er zuwenig Kraft.
Das kann man auch von Hand schieben. Ein nutzloses Gimmick!
@silent
deine Beiträge sind immer sachlich und beruhen auf langjährige Erfahrung. Vom Sevcon Controller und Perm Motor her, könnte der E-Vivacity rückwärts genau so kräftig sein wie vorwärts. Vielleicht kann dein Peugeot Händler deinen Controller ja noch nachjustieren?
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