e-tropolis Future Erfahrungen

Motorroller mit E-Antrieb
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MEroller
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Re: e-tropolis Future Erfahrungen

Beitrag von MEroller »

E-Garfield hat geschrieben:ich habe im Forum mal irgendwo gelesen, dass empfohlen wird einen anderen als den verbauten Kaltgerätestecker für das Ladekabel zu verwenden. Kann mir dazu jemand tips geben?
Anderson SB50 hat sich bewährt für sowas:
http://www.andersonpower.com/products/multipole-sb.html
Gibt es z.B. bei LiTrade für € 7,95 das Stück. Man braucht davon 2 für eine Verbindung, aber weil es ein "Zwitter"-Design ist kann man die Stecker ineinanderstecken, ohne "Männlein" und "Weiblein" zu brauchen.
Zero S 11kWZF10.5
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E-Garfield

Re: e-tropolis Future Erfahrungen

Beitrag von E-Garfield »

ah, Danke für die Info! Habe mir davon jetzt mal welche bestellt :)

SeMc

Re: e-tropolis Future Erfahrungen

Beitrag von SeMc »

So, ich berichte malwieder, denn mittlerweile hat der Roller in meinem Besitz 1127km gelaufen.
Kilometerstand zeigt bereits 4252km(gekauft mit 3125km).

Was soll ich sagen, bis jetzt läuft alles bestens, die maximale Reichweite hat sich sogar vergrößert.
Waren es kurz nach dem Kauf noch 22-27km maximal mit einer Akkuladung so habe ich jetzt bereits eine Tour mit 42km absolviert.
Jetzt wo es wärmer ist leisten die Akkus eben einfach mehr.

Ich bin also soweit zufrieden mit meinem Elektroroller, wenn er jetzt noch doppelt so schnell fahren würde, dann wäre er perfekt ;)

towi

Re: e-tropolis Future Erfahrungen

Beitrag von towi »

Hallo liebe E-Roller Gemeinde,

ich bin nun neu in diesem Forum und möchte mal meine Erfahrungen zum E-Roller von e-tropolis beitragen.
Achtung, dieser Beitrag wird lang.

Kaufdatum war am 28.02.2011 nagelneu, also 0 km, Modell Future mit Doppelscheinwerfer und 60V-Silizium-Akkus.
Davon kaufte ich zusammen mit meinem Sohn zwei Stück. Eigentlich sollte nur mein Sohn einen Roller haben, aber bei der Probefahrt war ich so begeistert von dem Teil, dass ich selbst auch Besitzer eines E-Rollers bin.
Da ich den Roller fast täglich, außer bei schlechtem Wetter, für meinen Arbeitsweg mit 15km einfache Entfernung nutze und der vergangene Winter auch sehr mild war, stehen nun 9.200 km auf dem Tacho.
Bei meinem Sohn sind es jetzt rd. 4.000 km. Also bin ich dadurch in der Lage mal einen Langzeitbericht zu erstellen.

Hier nun die Details:
Die Verarbeitung ist ordentlich, aber man darf die Erwartungen nicht zu hoch stecken, sollte man bei Chinaware sowieso grundsätzlich nicht.

Nach der ersten Regenfahrt mit nasser Straße hatte ich erste Probleme. Denn wie sich zumindest bei unseren Modellen herausstellte, ist das innere Schutzblech (Kunststoff) zu kurz geraten. Deshalb spritzt das Wasser bis in die unter dem Sattel befindliche Elektronik und verursacht Störungen und vorzeitige Korrosionen an den Kontakten.
Nach Abtrockung war wieder alles ok. Also erstmal selbst das Schutzblech um ca. 12 cm, mit aus dem Baumarkt besorgter Kunststoffplatte, verlängert. Die Platte ließ sich unter Hitze gut verformen und anpassen.
Nach einigen weiteren 100km fiel dann die Hauptsicherung aus. Es war ein Folgeschaden von den Naßfahrten. Also korrodierte Kabel gekürzt und neue Sicherung verbaut.

Nach ca. 1.000 km war dann die hintere Seitenverkleidung an den Nähten unter dem Gepäckträger auseinander geplatzt. Bei genauer Betrachtung mußte ich feststellen, dass das gesamte Fahrergewicht über den Sattel auf der Verkleidung ruht. Schlimmer wird es dann noch mit Sozius, mit dem das Gesamtgewicht ohnehin schnell überschritten wird. Passieren kann es aber auch beim Durchfahren eines Schlaglochs, wenn die Federung durchdrückt. Zur Vermeidung sollte man den Sattel mit dem Stauraum (Helmfach will ich es nicht nennen, denn es paßt kein Helm hinein) ausbauen und darunter ein kleines Stück Durodurplatte (20-25mm) einkleben, damit das Gewicht abgefangen wird.

Was mir sonst noch aufgefallen ist:
Der Tacho hat eine Abweichung von +10-12 %. Meine Arbeitsstrecke beträgt genau 14,5 km gemäß Googlemaps sowie meinem sehr genauen Fahrradtacho. Der Roller zeigt 16 km an.
Wenn ich gem. Rollertacho 65 km/h fahre, zeigt der Smiley am Straßenrand, der ja gerne vor Schulen aufgebaut wird, immer um die 53 km/h an. Das heißt, die Differenz bei der Geschwindigkeit scheint noch größer zu sein.
Falls ihr euch fragt, wieso mein Roller etwas schneller fährt, dann sucht mal das kleine Poti an einem Kabelende unter dem sog. Helmfach. Auf den Hauptständer gestellt und Vollgas geben und gleichzeitig mit einem kleinen Schraubenzieher an der Schraube im Uhrzeigersinn drehen und schon hört ihr deutlich, wie er schneller wird.
Aber nicht übertreiben. Der Roller ist nur für 45 km/h zugelassen und die Toleranz der Polizei ist nicht grenzenlos. Bei rd. 50 km/h sollte man Schluß machen. Dabei müßt ihr aber noch die Tachodifferenz berücksichtigen. Zu beachten ist noch, dass sich die Reichweite natürlich mit dieser Maßnahme etwas reduziert, ca. um die 5 km.

Über den sehr guten Service vor Ort kann ich mich wirklich nicht beklagen:
- Hauptsicherung wurde anstandslos getauscht
- Bei meinem Sohn war das Ladegerät defekt, auch anstandsloser Tausch
- Die losen Seitenverkleidungen wurden gerichtet bzw. bei meinem Sohn ausgetauscht

Vereinzelt kann es sein, dass die Reifen eine Unwucht aufweisen. Es nervt besonders, wenn man nichts im Rückspiegel sehen kann weil alles zittert und die Arme machen das auch nicht lange mit.
Rollerräder werden leider nicht ausgewuchtet. Auch hier hilft nur selbst Hand anlegen, denn der Reifenhandel hat keine Vorrichtungen für Rollerräder. Wenn man ganz lieb Bitte sagt, schenkt einem der örtliche Reifenhandel 5 x Klebegewichte mit jeweils 5g. Dann hilft nur Vorderrad ausbauen (Wagenheber unter dem vorderen Teil des Akkufachs ist hilfreich) und dann das Rad mit der Achsschraube irgendwo einhängen und auspendeln. Bleibt das Rad immer an der gleichen Stelle stehen, gegenüberliegend die Gewichte kleben.

Umbaumaßnahmen:
Die obere Leuchte am Lenker benutze ich gerne als Tagfahrlicht, deshalb habe ich diese auf LED umgerüstet. 6 x ultrahelle LED's brachten eine Menge. Bei Interesse, Foto kann ich gerne nachtragen.

Nun das Wichtigste, meine Erfahrung mit den Akkus:
Im Neuzustand und nach 5 Ladevorgängen der Akkus war eine Reichweite von 47 km (echte Kilometer) kein Problem, laut Tacho waren es 53 km. Mein Fahrergewicht beträgt derzeit 86 kg.
Das änderte sich ab 5.000 km. Die Leistung nahm kontinuierlich ab und war bei 7.000 km bei einer Reichweite von echten 32 km angelangt. Bei 7.500 km konnte ich auch bei sparsamer Fahrweise nur noch knapp meinen Arbeitsweg mit hin und zurück von 29 km bewältigen. Freundlicherweise erhielt ich von meinem Händler Leihakkus zur Überbrückung, damit ich wieder zur Arbeit fahren konnte.
Aber nun kommts:
Seit Mitte Juni 2012 gibt es eine neue Generation von Akkus und am 30.06.2012 wurde ein neuer Satz bei mir verbaut.
Nach den ersten zwei Ausfahrten war ich schwer begeistert. Die Reichweite liegt nun bei echten satten 62 km und der Roller wurde noch nicht langsamer, lediglich die Anzeige im roten Bereich. Laut Tacho wären es dann knapp 70 km, so wie es im Prospekt auch immer angegeben ist. Das Streckenprofil war dabei sehr durchwachsen, also auch mehrere Hügel dabei und eine Stadtdurchfahrt mit einigen Ampelstopps. Dabei habe ich fast immer aus dem Stand auch gleich Vollgas gegeben. Bei vorsichtiger, stromsparender Fahrweise sind da bestimmt noch 5 km Reserve drin. :D

Nun bin ich gespannt, wie lange diese neue Akkugeneration durchhalten wird. Ich hoffe, ich komme dieses Mal auf die im Prospekt genannten 450 Ladezyklen.

Ich werde weiter berichten, wenn es neue Erkenntnisse gibt.

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Re: e-tropolis Future Erfahrungen

Beitrag von STW »

An 450 Ladezyklen glaube ich nicht, insbesondere bei eingeschobenen Reichweitentests. Aber mehr als 7000km mit einem Bleisatz ist schon eine recht ordentliche Leistung. Und Leihakkus vom Händler ist ein ordentlicher Pluspunkt für den Service!
Welche Akkus (Hersteller / Typ) wurden denn jetzt versenkt? Weil es ja schon recht erstaunlich ist, dass so ein Reichweitenschub zustande kommt.
RGNT V2 ab 01/23 > 20000km
NIU NGT ab 06/20 Km-Stand > 36000km, nach Unfall verkauft in 5/23
Niu NPro seit 09/19 Km-Stand > 8000km - Verkauft in 10/22
Ahamani Swap Bj 2007 - 2.4KW - Vario - Km-Stand > 27.000km - 40AH Thundersky ab 11/08 - CALB 70AH seit 10/11 -Verschrottung 09/19

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Re: e-tropolis Future Erfahrungen

Beitrag von dirk74 »

Schöner Beitrag. Die Bleiakkus bitte nicht so tief entladen. Bin überrascht, dass die dennoch so lange bei Dir halten.
Eine ausgefallene Hauptsicherung hatte ich auch. Mir schleierhaft, warum man die ungeschützt am Rollerboden verbaut. Gegen ein Modell von ABB getauscht und eine Prallplatte als Spritzschutz - keine Probleme mehr.

Gruß
Dirk
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aktuell: L3-Akku 60V / 50Ah (Lithium)
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E-Garfield

Re: e-tropolis Future Erfahrungen

Beitrag von E-Garfield »

towi hat geschrieben:Da ich den Roller fast täglich, außer bei schlechtem Wetter, für meinen Arbeitsweg mit 15km einfache Entfernung nutze und der vergangene Winter auch sehr mild war, stehen nun 9.200 km auf dem Tacho.
Da bin ich noch gaaaaanz weit von weg mit meinen zarten 350 km.... :roll:
towi hat geschrieben: Nach der ersten Regenfahrt mit nasser Straße hatte ich erste Probleme. Denn wie sich zumindest bei unseren Modellen herausstellte, ist das innere Schutzblech (Kunststoff) zu kurz geraten. Deshalb spritzt das Wasser bis in die unter dem Sattel befindliche Elektronik und verursacht Störungen und vorzeitige Korrosionen an den Kontakten.
Also erstmal selbst das Schutzblech um ca. 12 cm, mit aus dem Baumarkt besorgter Kunststoffplatte, verlängert.
Das ist bei mir wohl auch so. Hast du das (runde) Kunststofteil am Rad verlängert?
towi hat geschrieben: Der Tacho hat eine Abweichung von +10-12 %. Meine Arbeitsstrecke beträgt genau 14,5 km gemäß Googlemaps sowie meinem sehr genauen Fahrradtacho. Der Roller zeigt 16 km an.
ich habe noch nicht gemessen, aber zumindest gefühlt scheint meiner ganz gut zu arbeiten, zuminest sind Autos innerorts kaum schneller als ich unterwegs.
towi hat geschrieben: Vereinzelt kann es sein, dass die Reifen eine Unwucht aufweisen.
Ist bei mir auch vorhanden, aber nicht extrem störend. Aber den Tipp mit dem Wuchten werde ich bei Gelegenheit mal angehen
towi hat geschrieben: Die obere Leuchte am Lenker benutze ich gerne als Tagfahrlicht, deshalb habe ich diese auf LED umgerüstet. 6 x ultrahelle LED's brachten eine Menge. Bei Interesse, Foto kann ich gerne nachtragen.
klingt interessant, nähere Info wäre nett :-)

towi

Re: e-tropolis Future Erfahrungen

Beitrag von towi »

Hallo,
ich habe dann mal zwei Fotos eingetellt, erstens zum LED-Licht und dann die Verlängerung als Spritzschutz.

Die LED's hatte ich bei Reichelt-Elektronik bestellt. Sie werden als 2 x Dreiergruppen in Reihe mit einem dafür
berechneten 1W-Vorwiderstand betrieben. Um an die Leuchte zu kommen, muß das Cockpit abgebaut werden.
Das ist aber ganz einfach. Nachdem ich die Lampe ausgebaut hatte, fertigte ich mir eine Schablone an, die
ich dann auf eine Lochplatine übertrug und mit einer Laubsäge ausgesägt hatte. Den Strom habe ich durch
einfaches anlöten an der Lampenfassung entnommen. Also nichts abgeklemmt, damit ein Rückbau jederzeit
möglich ist. Die Platine habe ich einfach vor die Fassung geklebt.
Ich habe das Foto von der Belichtung her so ausgesucht, dass die tatsächliche Wirkung auch gut dargestellt wird.
So wie auf dem Foto ist es wirklich. Es ist aber nicht so, dass es blendet. Bei Dunkelheit hat mich noch kein
entgegenkommendes Fahrzeug angeblinkt.
Dateianhänge
LED-Licht.jpg
LED-Tagfahrlicht
Spritzschutz.jpg
Spritzschutz

SeMc

Re: e-tropolis Future Erfahrungen

Beitrag von SeMc »

Für das Standlicht gibt es auch LED's mit passendem Sockel, sodass man die alte Lampe nur gegen die neue LED austauschen muss.. Hatte ich auch schon drin, allerdings ist es, soweit ich weiß nicht zugelassen, deshalb habe ich die LED's wieder ausgebaut.

Was ich noch empfehlen kann ist, die Tachobeleuchtung auf LED umzurüsten. Mit Bllinker- und Fernlichtlampen arbeiten 5x5W Lampen daran die Batterie zu leeren ;)

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MEroller
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Re: e-tropolis Future Erfahrungen

Beitrag von MEroller »

Sieht scharf aus mit dem Tagfahrlicht!
Stichwort Tagfahrlicht:
towi hat geschrieben:Ich habe das Foto von der Belichtung her so ausgesucht, dass die tatsächliche Wirkung auch gut dargestellt wird.
So wie auf dem Foto ist es wirklich. Es ist aber nicht so, dass es blendet. Bei Dunkelheit hat mich noch kein
entgegenkommendes Fahrzeug angeblinkt.
Ich hoffe doch sehr, dass Du spätestens bei Dunkelheit auch den Hauptscheinwerfer an hast? Nur mit den paar LED's nachts fahren wäre potentiell lebensgefährlich :shock:
Zero S 11kWZF10.5
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