E-Roller vs. Benziner 125ccm

Wenn ihr euch unschlüssig seid, welcher Roller zu euren Bedürfnissen am besten passt.
Adron
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E-Roller vs. Benziner 125ccm

Beitrag von Adron »

Hallo zusammen,

derzeit absolviere ich meinen A1 (bzw. B196) Führerschein, der mir die Berechtigung gibt, einen 125er Roller zu fahren. Ich stehe jedoch vor der Entscheidung, ob ich mich für einen Elektroroller oder einen Benzinroller entscheiden soll und benötige dabei eure Unterstützung. Um eine fundierte Entscheidung zu treffen, habe ich eine Liste von Vor- und Nachteilen erstellt. Könnt ihr mir helfen, zu überprüfen, ob meine Liste vollständig und korrekt ist? Ich konzentriere mich hauptsächlich auf Roller im Preisbereich von 3500 bis 5500€ mit einer Maximalgeschwindigkeit von ca. 90-110 km/h.

Vorteile E-Roller:
+Keine direkten Emissionen
+Geringe Wartungskosten
+Niedrige Betriebskosten (ca. 1-2€ pro 100 km)
+Leiser Betrieb
+Gute Beschleunigung durch höheres Drehmoment

Nachteile E-Roller:
-Begrenzte Reichweite (durchschnittlich zwischen 60 und 100 km)
-Lange Ladezeiten
-Begrenzte Lademöglichkeiten unterwegs
-Geringe Verfügbarkeit von Werkstätten
-Verfügbarkeit von Ersatzteilen nur für die aktuellen Modelle sichergestellt (Bekomme ich in 8 Jahren immer noch einen passenden Ersatzakku?)
-sind meistens für nur eine erwachsene Person ausgelegt

Vorteile Benzinroller:
+Große Reichweite
+Schnelles Tanken möglich
+Bessere Dauerleistung bei höheren Geschwindigkeiten (z. B. für längere Fahrten auf Landstraßen)
+Geringere Anschaffungskosten
+Hohe Verfügbarkeit von Werkstätten
+Große Auswahl an Rollern für größere Fahrer (ich bin 193 cm groß)
+Hohe Verfügbarkeit von Ersatzteilen
+Sicherheit (die meisten neuen Roller sind mit ABS ausgestattet)
+sind auch für den Einsatz mit zwei erwachsenen Personen ausgelegt.

Nachteile Benzinroller:
-Erfordert regelmäßige Wartung (Ölwechsel usw.)
-Umweltbelastung
-Höhere Betriebskosten (ca. 4-6€ pro 100 km)
Zuletzt geändert von Adron am Do 2. Mai 2024, 14:52, insgesamt 1-mal geändert.

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Fasemann
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Re: E-Roller vs. Benziner 125ccm

Beitrag von Fasemann »

Es kommt halt drauf an wie das Umfeld passt.
Wie weit musst/ willst du fahren, Arbeitsweg oder Spaß?
Hast du ein Backupfahrzeug?
125er Honda CBF ohne alles kostet 3100 € und geht mit 2l / 100 km zu fahren.
Von 2017 an 2x GoE zusammen mit 25 Tkm verkauft 4/24
Nova E-Retro Star exBlei aus 2020, ab 02/24 und 1000 km mit Lithium.
4/24 Tisto Luna mit 700 km eingezogen

Ulrich Kern
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Re: E-Roller vs. Benziner 125ccm

Beitrag von Ulrich Kern »

Hast schon ganz gut gearbeitet.

Würde nur noch eine Anmerkung machen: Der Unterschied bei den Betriebskosten relativiert sich erheblich, wenn Du noch die Lebensdauer der Akkus einrechnest. Wenn die Herstellerangaben stimmen (was ich bislang noch nicht überprüfen konnte), dann komme ich allein für die Akkus auf Kosten von ca. 3€ pro 100 km.

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Re: E-Roller vs. Benziner 125ccm

Beitrag von Alfons Heck »

Hallo Ulrich,
die Akkus halten heute länger als das Moped. Da gibt es nichts einzupreisen.


Gruß
Alfons.
Elmoto Loop --- My Esel E-Tour Komfort --- seit 2015: Zoe + Kangoo HECKelektro-Shop.de

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Markus Sch.
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Re: E-Roller vs. Benziner 125ccm

Beitrag von Markus Sch. »

Es kommt auch auf den Einsatzzweck an. Wenn du mit der beschränkten Reichweite leben kannst dann einen E-Roller.

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didithekid
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Re: E-Roller vs. Benziner 125ccm

Beitrag von didithekid »

Hallo,

das sehe ich ebenso. Ob der Roller zum Einsatzweck passt, klärt man am Besten, wenn man seine Standard-Fahrt definiert:
- Fahrt zur Arbeitsstelle von X-Kilometern hin und (wenn dort keine Lademöglichkeit besteht), die zweiten X Kilometer zurück.
- Fahrt abens in der Stadt / um das Dorf?
- Fahrt an freien Tagen morgens ins Grüne und abends zurück?
- Fahrt zu zweit?
- Fahrt auf der Autobahn im Wind von 40-Tonnern, die konstant 85/86 km/h fahren?
- Laden am Haus mit Solaranlage? (Stromkosten < 0,1 €/kWh ~ 70 ct / je 100 km)

Nehmen wir einmal diesen Elektroroller (der im Budget liegt) als Referenz:
https://www.nova-motors.de/elektrorolle ... opcase=857
Reichweite 70-110 km; je nach dem ob, ständig hohe Geschwindigkeit gefahren wird, oder nur 50-60 km/h.
Akkulebensdauer gut 50.000 km, bis sich die Reichweite auf 55- 90 km reduziert hat (der Roller muss möglicherweise früher in Reperatur)
Gilt natürlich nur für Lithium-Akkus und nicht für Blei (wie im HAWK 3.000) , wo ständig erneuert werden muss.
Läd man unterwegs, sind je Stunde Ladezeit ca. 15 km-Reichweite mehr im Akku.
Ideale Anwendung:
nicht mehr als 30 km Arbeitsweg (einfache Strecke) oder mit nachladen auf der Arbeit bis 60 km pro Weg.
Auch bei der Fahrt ins Grüne sind 60-70 km je Richtung drin, wenn am Ziel 5 Stunden Ladezeit möglich sind.
An einer Typ2-Ladesäule für die das Ladegerät einen Adapter braucht kostet der Strom aktuell aber 60 ct kWh
Zu Hause etwa 30 ct.
Gehen wir mal von Stromkosten von 0,4€ je kWh aus, sind es um 1,5-2€ je 100km (statt Benzin 5,5-6€)
Über 40.000 km gesehen, spart man also schon an die 1.600€ ein. (bei unsern NIU-Kilometerkönigen hier, haben 6 die 30.000 km-Marke und einer davon sogar 50.000 km erreicht - mit dem Erstakku)
Wirklich notwendige Wartung wären alle 2 Jahre die Bremsen (Bremsflüssigkeit und ggf. Beläge) sowie natürlich TüV (insgesamt ca. 300€)
Im Wartungsplan stehen zusätzlich noch Kontrollen, ob alles funktioniert, aber die kann man ja selbst machen.

Zum Vergleich ein Benziner von Nova-Motors der 1.000€ weniger kostet:
https://www.nova-motors.de/motorroller/ ... opcase=857
Vorteil des Benziners ist: Vom ersten bis zum letzten Trofen Benzin fährt dieser hier 94 km/h, wärend der E.Roller 90 km/h mit vollem Akku fährt, aber dann leer die Geschwindigkeit zurückgeht, vermutlich auf knapp 80. Weiterer Benzin-Voteil: An die 300 km Reichweite und in 5 Minuten aufgetankt.
Wenn man das braucht, führt kein Weg an Benzin vorbei.
Dafür muss da aber jedes Jahr zusätzlich mit schmierigem Öl am Motor herumgefuhrwerkt werden, was die Werkstätten ja auch nicht für lau machen.

Zur Werkstattfrage: Die Versicherung und die von der Versicherung bei der Arbeit an Elektrofahrzeugen über 48 Volt verlangte Schulung, haben momentan noch wenige Werkstätten. Es werden aber mehr und es gibt spezielle für Elektrofahrzeuge, wie Trankvile. Ersatzteile, sofern keine Standard-China-Teile verbaut sind, gibt es immer nur für Zweirad-fahrzeuge von denen einige 1.000 Stück in Deutschland herumfahren. Auch bei seltenen Benzinern ein Problem. Gängige Marken wie NIU und Horwin aber auch NOVA-Motors mit den E-Rollern, die über Aldi in den Markt gebracht werden, erreichen eine Ersatzteilversorgung, die zufriedenstellend arbeitet. Im Sommer kann manches Teil aber schon mal ein paar Wochen vergriffen sein. Alte Akkus, können wie bei den E-Bikes von Spezialfirmen mit neuen Zellen bestückt werden. Dass die Firmen noch relativ selten sind, liegt an der Haltbarkeit der seit 2011 produzierten LiIon-Mischoxid-Akkus.

Zur Zuladung: zwei erwachsene Chinesen liegen zusammen unter 150 kg. Der Trinity Uranus R hat aber die europatauglich höhere Zuladung in den Zulassungspapieren stehen.

Zum ABS: Damit gibt es Deiner Preisklasse den: https://www.trankvile.com/produkt/segwa ... -105-km-h/
der sich mit drittem Akku noch in der Reichweite steigern lässt.
Sowie diesen: https://tisto.net/elektroroller/berlin-6000w/

Wenn ich 1,93 m groß wäre, würde ich das Gerät fahren:https://www.tinbot-tech.com/tb-esum
https://www.trankvile.com/produkt/tinbo ... z-2-akkus/
Die Geschmäcker sind aber ja verschieden (NIU Mqi GT 100 mit 82 cm Sitzhöhe): https://www.niu.com/de/product/mqi-gt


Viele Grüße

Didi
Zuletzt geändert von didithekid am Do 2. Mai 2024, 21:59, insgesamt 22-mal geändert.
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Re: E-Roller vs. Benziner 125ccm

Beitrag von splitframe »

Es mag Kopfsache sein, aber was ich gemerkt habe als ich mir die TC Max geholt habe war,
dass man einfach fährt ohne an irgendwelche Kosten zu denken.
Klar ein kleiner Verbrenner verbraucht weniger als ein Auto, aber auch hier ist ein voller Tank jedes mal über 20 Euro.
Das mag an meiner Erziehung/Herkunft liegen, aber ich habe heute nicht einmal Geldprobleme und trotzdem dachte ich manchmal
"fährste jetzt wirklich mit dem kalten Motor nur um X Y zu holen/machen?"

Mit der TC Max sind die direkten Betriebskosten mit 1 Euro pro 100km bei mir
so gering (plus keine "kalter motor" strafe), dass ich einfach fahre ohne mir Gedanken zu machen.

AsAcOn
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Re: E-Roller vs. Benziner 125ccm

Beitrag von AsAcOn »

Ich habe mir letztes Jahr auch die Gedanken gemacht ob ich mir ein Verbrenner oder ein E Antrieb zulege und habe mir Gedanken zum Einsatzzweck des fahrbaren Untersatzes gemacht. In meinem Fall ist es ausschliesslich Stadtverkehr , keine Autobahn oder Landstraße und die zurückgelegten Strecken liegen zwischen 5 und 30 km pro Strecke . Damit war für mich ein Verbrenner aus dem rennen und ein E Antrieb war Favorit. Damit stellte sich die nächste Frage ob ein Festverbauter Akku oder ein entnehmbarer Akku. Ich habe mich für entnehmbare Akkus entschieden. Zur Zeit komme ich mit meinem Gefährt auf unter 2 € pro 100 Km ( gerechnet bei 0,342 / Kwh) bei einem Fahrergewicht von gut 100kg und zügiger Fahrweise. Die anfängliche "Reichweiten Angst" hat sich bei mir schnell gelegt und Lademöglichkeiten sind für mich vorhanden. Ein weiterer Vorteil wie ich finde wenn man in der Stadt unterwegs ist man ist nicht ewig am Schalten sondern schwimmt einfach mit dem Verkehr mit.

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Re: E-Roller vs. Benziner 125ccm

Beitrag von Ulrich Kern »

@Alfons:
Dein Wort in Gottes Ohr.
Für die Akkus von meinem Sli9 max gibt der Hersteller 600 Ladezyklen an. Das entspricht einer Kilometerleistung von ca. 60.000. Angenommen, ich pendele täglich 40 km, dann komme ich auf eine Lebensdauer von 6 Jahren. Fände ich für das Fahrzeug ein bisschen knapp.

Markus Sch.
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Re: E-Roller vs. Benziner 125ccm

Beitrag von Markus Sch. »

Also 60.000 zu erreichen wäre schon prima. Ich glaube das das kaum ein E-Roller oder -Motorrad von den hier im Forum gefahrenen überhaupt nur annähernd erreicht. Außer vielleicht BMW und Zero.

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