Selbst zusammengebaut...

Motorroller mit E-Antrieb
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gge
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Selbst zusammengebaut...

Beitrag von gge »

habe ich einen Bausatz eines Leviate Sprinter 3000 den ich im Internet bei e*ay günstig ersteigert habe. Nach vielen Stunden der Arbeit und einigen fast
Nervenzusammenbrüchen :!: ist das Ding aus unzähligen Einzelteilen komplett zusammengebaut! :D Jetzt steht die erste 'Stromfütterung' an und dazu meine Frage:

Habt ihr ein paar Tips wie man am Besten vorgeht? Gibt es Messungen die sinnvoll wären? Ich möchte natürlich vermeiden, da ich mich nicht als fehlerfrei
einschätze, dass mir das Teil abraucht.

PS: Ich habe mir nebenbei den Rahmen, der mal in einem Thread Thema war (ich find den leider nicht mehr) , genau angesehen und konnte die damals beschriebene
'Sollbruchstelle' NICHT ausmachen. Bis auf eine etwas miese Pulverbeschichtung ist der Rahmen ok.

Vielen Dank für eure Mühe
mfg
Cemoto QS-310C 3 KW/54,4 (V 48 Volt Blei (30AH)/ 6,4 Volt LiFePo4 (40 AH), Range Extender 26 + X AH Lipo) 4F/65V Ultracaps , 1 Satz Akku 10100 km, aktuell 14950 km, 2.Satz Akkus E-Fun X-Treme 5 KW Blei 12.000 km 2. Satz Akkus

STW
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Beitrag von STW »

Stromfütterung auf Blei oder auf Lithium?

Bei Lithium wäre erst einmal die manuelle Balancierung aller Zellen vorzusehen, bei Blei ist das nicht ganz so dringlich. Trotzdem, wer seine Akkus liebt, der bringt die erst einmal alle auf den gleichen Ladezustand.

Erste Stromfütterung: die Lithiumversion hat eine Streifensicherung, die zwischen 2 Zellen gekloppt word, bei Blei kenne ich die Sicherungslösung nicht. Auf alle Fälle gibt es einen heftigen Funkenschlag, wenn der Controller nach einiger Standzeit wieder mit Saft versorgt wird. Hier wäre zunächst eine Überbrückung des offenen Stromkreises mit einer 220V-Glühhbirnge sinnvoll, um die Kondensatoren des Controllers sanft vorzuladen, und dann recht zügig die Sicherung anschalten.
Die Erstinbetriebnahme würde ich ohne Verkleidungsteile machen, damit Schmorgerüche leichter ortbar sind und das Feuer schneller gelöscht werden kann :twisted:

Sonstige Vorprüfungen vor der ersten Inbetriebnahme:
Elektrisch kann man nicht viel falsch machen, der Sprinter hat ja recht eindeutige Steckerbelegungen. Trotzdem mal folgende Prüfungen:
- Sichtprüfung aller Kabelverbindungen
- gibt es Kabel, die irgendwo scheuern können? Beliebt sind z.B. die Stellen am Lenkkopflager
- gibt es Kabel, die gequetscht werden könnten?
- kann man noch Kabel per Schrumpfschlauch, Kabelbinder usw. gegen Beschädigungen schützen?
- sind alle Schraubverbindungen fest, insbesondere am Motorklemmbrett?
- ist vorsichtshalber zwischen dem Controlleranschluß am Motorklemmbrett und dem Batteriekasten noch zusätzliche elektrische Isolierung angebracht worden? Die Kabel dort könnten sich aufscheuern wollen, und da ist es gut, noch eine Kunststoffschicht (festes Tape o.ä.) zu haben
- ist das Hinterrad richtig fest (Stichwort im Forum: Gewindekaries)?
- Widerstandsmessung zwischen allen Motorphasen: es sollte zwischen den 3 Anschlüssen immer ein Widerstand größer 0 Ohm (2 - 3.5 Ohm nach meinen Messungen) vorhanden sein
- läßt sich das Hinterrad leicht ohne Widerstände drehen?
- wenn ich mich recht entsinne, müßte der Rahmen potentialfrei sein, d.h. Widerstand zwischen Minus und Rahmen, Plus und Rahmen, 12V-Kreis und Rahmen müßte unendlich sein
- dann nochmals Sichtprüfung, und diese nochmals wiederholen
- evtl. einen Halblaien zur Sichtprüfung heranziehen, der sich alles ansieht und vermeintlich kritische Stellen hinterfragt. Nur wenn Du auf alle Fragen eine gute Antwort hast und Dir sicher bist, was Du da gemacht hast, geht es weiter im Programm
- Schlüssel auf Aus
- dann Sicherungsanschluß wie o.a. über eine Glühlampe oder einen Widerstand mit 100 - 1000 Ohm und viel Watt. Achso, das Hinterrad ist soweit aufgebockt, dass ein plötzliches Losdrehen des Rades keine Konsequenzen hat. Es könnte ja sein, dass der Gasgriff einen Kurzschluß hat
- ist der Stromkreis geschlossen, kommt als wichtigstes Instrument die Nase zum Einsatz. Die schnüffelt an den Batterien, dem Controller und dem DC-Konverter und an den dicken Leitungen für ca. eine Minute
- Temperaturcheck: da noch nichts richtig angeschaltet ist, sind alle Komponenten inkl. der Kabel und Schraubverbindugen an den Zellen kühl

Nun kommt der große Moment: Zündschloß betätigen. Der Ladestandsindikator sollte nach oben gehen, erste Aktion ist sofort ein kleiner Dreh am Gasgriff, ob der Motor anläuft. Wenn nicht, sofort Zündung aus, und oben wieder in der Checkliste anfangen.
- Nasencheck, Temperaturcheck an Akkus, Leitungen, Controller, DC-Konverter, Motor
- Motor mehrmals Anlaufen lassen
- Bremse betätigen - der Motor sollte jetzt nicht anlaufen können
- Seitenständer betätigen - der Mootor sollte jetzt nicht anlaufen können
- Nasencheck, Temperaturcheck an Akkus, Leitungen, Controller, DC-Konverter, Motor
- Check von Licht, Fernlicht, Blinker, Hupe Bremslicht, ...
- Nasencheck, Temperaturcheck an Akkus, Leitungen, Controller, DC-Konverter, Motor
- Sitzbank provisorisch verbauen, ohne das Kabel geklemmt werden. Die erste Probefahrt führt am besten über Kopfsteinpflaster (Privatstraße) und rüttelt die Kiste durch
- Nasencheck, Temperaturcheck an Akkus, Leitungen, Controller, DC-Konverter, Motor
- Ausschalten, am Motorklemmbrett alle Schrauben nachziehen, Verkleidung dran, und ein Versicherungskennzeichen holen :mrgreen:
RGNT V2 ab 01/23 > 20000km
NIU NGT ab 06/20 Km-Stand > 36000km, nach Unfall verkauft in 5/23
Niu NPro seit 09/19 Km-Stand > 8000km - Verkauft in 10/22
Ahamani Swap Bj 2007 - 2.4KW - Vario - Km-Stand > 27.000km - 40AH Thundersky ab 11/08 - CALB 70AH seit 10/11 -Verschrottung 09/19

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gge
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Re: Selbst zusammengebaut...

Beitrag von gge »

Danke für deine ausführliche Beschreibung :)
STW hat geschrieben:Stromfütterung auf Blei oder auf Lithium?
Zum Testen erst mal Strom von meinem Sprinter natürlich abgenommen nach der Sicherung! Eine endgültige Entscheidung ist da noch nicht getroffen. Alle wirtschftlichen Berechnungen sagen aber Blei da mit Lipo's ein
Breakevenpoint in so weite Ferne rückt bzw. nie erreicht wird. (ja ich weiss der Fahrspass, aber...) Ausserdem ist meine Erfahrung mit Blei (mit etwas Lipo-Unterstützung) nicht sooo schlecht. 4300 km auf dem Tacho und immer noch Top. Erst gestern 40 km und immer noch was als Reserve im Akku. War allerdings die Ausnahme. Fahre sonst 27 km - nachladen - 27 km - nachladen.

Werde aber auf jeden Fall die Messung der Motorphasen noch vornehmen!

Danke für deine Mühe!
mfg
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Joehannes
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Re: Selbst zusammengebaut...

Beitrag von Joehannes »

Wieder Einer mit einem höheren Gebot als ich. :evil:

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gge
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Re: Selbst zusammengebaut...

Beitrag von gge »

Joehannes hat geschrieben:Wieder Einer mit einem höheren Gebot als ich.
Kannste gar nicht wissen, da waren zwei. Du hast bestimmt auf den anderen geboten :lol:
Tut mir ja auch leid.

mfg
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