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Motorroller mit E-Antrieb
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Night Hawk

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Beitrag von Night Hawk »

Hallo Rollerkollegen,

nach Jahrzehnten Motorrad-Pause fahre ich seit April 2013 einen einfachen Blei-E-Roller E-Rex, den ich neu vom Praktiker-Baumarkt (online) gekauft habe. Etwa seit dieser Zeit lese ich hier fleißig mit und habe bereits viel von Euch gelernt.

Vor allem war mir Anfangs noch überhaupt nicht klar, daß man Blei möglichst nur zu 30% leer fahren sollte, wenn man die maximale Lebensdauer nutzen will. Auch sofortiges Aufladen habe ich erst hier gelernt, gegen die dauerhafte Sulfatisierung.

Dabei bin ich in E-Technik gar nicht unerfahren, habe sogar als Nebenfach E-Technik studiert. Von Peukert wußte ich Anfangs dennoch noch gar nichts. Daher gehe ich davon aus, daß der Durchschnittsfahrer anfangs noch weniger Ahnung hat als ich. Umso wertvoller ist Euer Forum zum Erfahrungsaustausch.

Nun bin ich mit meinem geplanten Nutzerprofil auf häufige Nutzung einer Reichweite von ca. 35 km ohne Zwischenlademöglichkeit angewiesen. Das wird Eurer Erfahrung nach - und auch den Datenblättern - meinem Bleiakku gar nicht gut tun. Deshalb fahre ich solche Strecken oft sogar freiwillig mit "Mofageschwindigkeit", zumal bei Steigungen. Das macht natürlich nicht so viel Spaß.

Umso wichtiger ist mir der baldige Umstieg auf LiFePo4. Aber auch hier kann man viel falsch machen, wie ich Euren Erfahrungen entnehme. Hier las ich schon von kaputten Balancern, die die Zellen gleich mit in den Tod gezogen haben. Hier fand ich den Link zur Schwedischen Studie an HEV und indirekt auch eine Tschechische Studie im Zusammenhang mit GWL, nach der LiFePo4-Akkus möglichst nicht beim Balancing allzu lange bei 3,6 Volt oder mehr gehalten werden sollen, sondern baldmöglichst auf 3,4 Volt entspannt werden sollen. Ein passendes BMS ist dafür aber wohl noch gar nicht auf dem Markt.

Und hier las ich von Batterieheizungen, die zwar zunächst für "Komfort" der annähernd vollen Geschwindigkeit im Winter eingebaut wurden, meiner Ansicht und meinen Quellen nach aber auch für die Akkulebensdauer gut sind.

Zu all dem sammle ich noch möglichst viele Erfahrungsberichte, Studien usw. damit ich beim Umstieg möglichst wenig Fehler mache und viel Freude mit LiFePo4 haben werde. Ist ja auch eine nicht unwesentliche Investition, die man nicht sinnlos verlieren möchte.

Ich freue mich schon auf regen Austausch hier im Forum und bitte bereits jetzt um etwas Geduld, wenn ich aus Sorge, ein komplexes Thema zu leichtfertig zu betrachten, dem Einen oder Anderen vielleicht etwas zu weitschweifig werden könnte. Einen ersten Vorgeschmack gibt ja bereits mein Einstandsartikel hier.

;-))

Aktuell denke ich bereits über eine möglichst gute Wärmedämmung des künftigen LiFePo4-Akkus nach, der damit bereits in der Übergangszeit möglichst oft bei molligen 35 Grad arbeiten soll, auch dann, wenn noch kein normaler Mensch über Akkuheizungen nachdenkt. Bin am überlegen, ob das BASF-Produkt Neopor dafür geeignet wäre oder vielleicht bei den Erschütterungen der Fahrt "zerbröselt".

Andere Überlegungen sortiere ich dann wohl besser bei Bedarf unter den jeweiligen Threads ein.

Freundliche Grüße an alle "Rollator-Fans",
Night Hawk

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Joehannes
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Re: Foreneinstand

Beitrag von Joehannes »

@ night hawk

Herzlich Willkommen.
Hier im Forum findest Du viele Antworten Deiner Fragen.
Dein gekaufter Roller gehört jedenfalls unter die >TTop TTen.

STW
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Re: Foreneinstand

Beitrag von STW »

Auch von mir ein herzlicbes Willkommen. Und schön, dass Du Dich schon eingelesen hast, das vereinfacht die Diskussionen ungemein. Zu den Lithiumumrüstungen haben wir hier jeder eine Meinung, wie das richtig zu machen wäre, zu 90% sind wir uns einig, die letzten 10% muß dann jeder für sich ausmachen (z.B. geeignete Balancerspannung).
Das ist auf alle Fälle eine spannende Sache und nebenbei noch ein tolles Hobby.
RGNT V2 ab 01/23 > 20000km
NIU NGT ab 06/20 Km-Stand > 36000km, nach Unfall verkauft in 5/23
Niu NPro seit 09/19 Km-Stand > 8000km - Verkauft in 10/22
Ahamani Swap Bj 2007 - 2.4KW - Vario - Km-Stand > 27.000km - 40AH Thundersky ab 11/08 - CALB 70AH seit 10/11 -Verschrottung 09/19

Night Hawk

Danke

Beitrag von Night Hawk »

Herzlichen Dank Euch Beiden für diese freundliche Begrüßung.
Gerade von Euch beiden habe ich hier schon viel gelesen und gelernt.

Und ja, lesen ist gut, aber ab und zu hatte ich schon das Bedürfnis,
mal eine Rückfrage zu stellen. Darum habe ich mich nach 3 Monaten
Lesen nun angemeldet.

Bei der Theorie glaube ich nach dem Quellenstudium schon einiges zu
verstehen, speziell zu LiFePo4 und mache auch schon erste praktische
Erfahrungen mit dem Pedelec. Habe immerhin E-Technik als Nebenfach
studiert und auch schon einiges nicht triviales nach eigenen Schaltplänen
gelötet.

Nur habe ich von Mechanik nicht ganz so viel Ahnung und sehe da auch
viele mögliche Probleme, die vorher bedacht sein wollen. Zum Beispiel
nützt es ja nicht viel, ein schönes elektronisch durchdachtes Akkusystem
in den Roller zu zaubern, das beim Losfahren noch wunderbar funktioniert,
wo dann aber die ersten Schlaglöcher den Akku derart erschüttern, daß
die Verbinder brechen und womöglich sogar Kurzschlüsse entstehen.

Davor habe ich noch einen gehörigen Respekt - und den sollte man wohl auch
haben. Aber noch habe ich ja Zeit, meine Bleianker schonend runterzufahren
und mir die Sache mit den LiFePo4 noch genau zu planen.

Freundliche Grü0e,
Night Hawk

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rollmops
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Re: Foreneinstand

Beitrag von rollmops »

Genau, die Bleier erst mal runterfahren, wäre sonst ja Verschwändung ;)
Meine Bleier halten jetzt schon 3 Jahre.
Hab auch schon oft überlegt auf LiFePo4s umzurüsten, aber komme erstaunlich gut mit Blei klar. Da kommt ggfs. auch wieder ein Satz Blei rein.
Man muß auch immer die Preis Relation der Akkus zu dem restlichen Roller sehen.
Bei deinem Fahrprofil ist es doch eine Überlegung wert. Aber 2-3000,- Euro für Akkus, Ladegerät und BMS + Arbeit für die Umrüstung muß schon reiflich überlegt sein.
Wenn man z. B. einen großen 5 kW, 60V,60Ah Roller für 3800,- bekommt.
http://www.elektroroller-forum.de/Klein ... .php?id=45
(komisch dass der noch nicht weg ist - ist ein interessantes Angebot)
Brammo Enertia im März 2022 verkauft, fahre nur noch eBike ;)

Night Hawk

Re: Foreneinstand

Beitrag von Night Hawk »

Hallo Rollmops,

Deinen Namen habe ich auch schon öfterr hier gelesen. Wenn Dein Blei bereits 3 Jahre hält, dann ist der Druck zur Umrüstung auf LiFePo4 natürlich nicht vorhanden, denn bei geschätzt 3-fachem Kaufpreis (mit BMS eher mehr) müßten die ja mindestens 9 Jahre halten, damit sich das überhaupt auch nur selbst trägt, von Gewinn ganz zu schweigen. Außerdem, man hofft es nicht, gibt es ja auch immer ein Risiko für Diebstahl, Unfall, Vandalismus usw. wo der Schaden ja größer wäre, ohne den geringsten Nutzen.

Allerdings finde ich Deinen Fall schon deshalb interessant, so daß ich gerne näheres wüßte, wie Du Dein Blei so schonend fahren konntest. Vermutlich immer gleich aufgeladen und nicht mehr als 30% entladen, oder? Die Hälfte meiner Strecken kann ich das ebenso halten, aber gerade im Sommer will ich etliche Fahrten zu einem Freizeitpark im Hinterwald unternehmen, wo ich nicht nachladen kann und dann nach einigen Stunden Sulfatisierung und nach insgesamt dann ca. 35 km erst nachladen kann. Mit diesem Profil kann ich wohl froh sein, wenn ich überhaupt 2 Jahre mit Blei überstehe. Notgedrungen fahre ich dann zumindest die Steigungen freiwillig wie ein Mofa, damit ich den Akku zumindest teilweise schone.

Bin sogar schon am Überlegen, ob hier eine "Akkuumrüstung für Arme" etwas helfen könnte - aber dazu schreibe ich wohl einen eigenen Beitrag.

Dein Link ist schon recht interessant. Ich weiß auch nicht, warum der Roller bislang nicht verkauft wurde. Vielleicht kommt die Sache mit dem Vorführgerät ja manchen etwas seltsam vor. Aber so was kann natürlich auch stimmen.

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MEroller
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Re: Foreneinstand

Beitrag von MEroller »

@ Night Hawk: Auch ein Willkommen von mir :D

Warum der verlinkte Roller noch nicht verkauft ist? Ganz einfach: weil er, wie viele andere angebliche E-Roller auch, einen "Radnarbenmotor" hat :lol: :roll:
Es ist einfach unfassbar, mit welchem Sach(un)verstand in diesem Genre oft zuwerke gegangen wird...
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Peter51
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Re: Foreneinstand

Beitrag von Peter51 »

........und als Sonderausstattung gibt es ein top cahse gratis dazu. ;)
E-Max 90s von 2012 - Vmax>46km/h - km-Stand >5150 - 16x Littokala 51,2V 105Ah = 5kWh. JK-B1A24S15P - Sevcon Gen4
E-Max 110s von 2010 - Vmax>50km/h - km-Stand >1.800 - 4x Littokala 72V 50Ah = 14,4kWh
E-Max 120s von 2015 - Vmax 80km/h - TÜV 03.2026 - 72V100Ah LFP-Akku - JK-B2A24S15P Balancer BT - MQ Controller BT

Night Hawk

Re: Foreneinstand

Beitrag von Night Hawk »

Wußtet Ihr etwa nicht, daß der Begriff Topcase die verenglischte Schreibweise ist und
darauf zurück geht, daß der Heckkoffer mit der abgerundeten Form dem Topfkäse nachempfunden
wurde?

Hier der Beweis:

http://fscomps.fotosearch.com/bigcomps/ ... 663818.jpg

Sagt man nicht zu eher eckigen Top Cases oft auch "Pizza Koffer"?


Aber den Radnarbenmotor hatte ich offen gestanden selbst übersehen,
den will natürlich keiner kaufen, klar.

PS: Ich las heute "happy Aua" von Basian Sick, in dem er solche lustigen
Wortverdreher als Fotos gesammelt hat. Da paßt die Fortsetzung hier im
Forum natürlich wunderbar!

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