Als technischer Laie habe ich 'mal eine allgemeine Frage zur Gefährlichkeit von Akkus bei meinen Elektrorollern:
Und zwar habe ich einen Uralt-Roller (Marke Guewer) mit einem 48 V-Akkupack (mit 4 Batterien zu 12 V á 28 Ah Kapazität).
Der zweite Akku ist einer für meinen neuen Nova-Motors S5 Li mit 60 V-Akkupack (insges. 23,4 Ah Kapazität).
Bei Akkutechnik und somit den Elektrorollern kommt ja Gleichstrom zu Einsatz, richtig?
Nun habe ich gehört, daß Spannungen ab 60 V lebensgefährlich sein können, wenn man mit den Polen in Berührung kommt. - Was ist da dran?
Angenommen ich stecke 2 Nadeln mit meinen beiden Händen in den Plus- und Minuspol des 60 V-Akkus... Kann ich dadurch einen tödlichen oder lebensgefährlichen Stromschlag erleiden?
Bei meinem 48 V Blei-Gel-Akku wäre hingegen bei selbigem Vorgehen keine Lebensgefahr zu erwarten?
Ab wann ist Strom aus einem Akku für den Menschen lebensgefährlich?
- guewer
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Ab wann ist Strom aus einem Akku für den Menschen lebensgefährlich?
Zuletzt geändert von guewer am Do 10. Feb 2022, 10:12, insgesamt 2-mal geändert.
Inoa S5-Li + 2. Akku + 2 Ladegeräte mit je 7A => Original 4A-Lader verkauft. 11/2023 12A China-Ladegerät gekauft und umgebaut. Seit 11/2022 Tuning-Controller verbaut. Windschild (empfehlenswert) seit 03/2022. Gesamtpreis per 01/2022: 2.930 €.
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Re: Ab wann ist Strom aus einem Akku für den Menschen lebensgefährlich?
Der deutsche Staat geht von 50Volt aus die ungefährlich sind. Deine 6x 12V wären ungewöhnlich für 48V nominal, 4 oder 8 Batterien werden hier eher genommen.
Um es noch schwieriger zu machen, werden selbst 4x 12V Batterien auf 4x 14,4 - 14,8V, also über 50V aufgeladen, der 60V nominal bis über 70V. Tödlichkeit hängt also auch vom Ladestand ab.
Das eigentlich tödliche ist die Stromstärke die vom Körperinnenwiderstand abhängt, da reichen 30mA. Geschwitzt und gut mit Elektrolyten versetzt vs trockene Finger zB macht da den Unterschied ob man einen zweiten Versuch bekommt. Hier versucht der VDE mit Daumenregel und 50V wo normalerweise nichts passieren sollte zu argumentieren. Ich meine es gäbe auch noch einen Geschlechterabhängigen Unterschied von Dauer und mA, kann das aber verwechseln. Da man sich verbrennt während man den Strom anfasst, sinkt an der Kontaktstelle also den Fingern zunehmend der übergangswiderstand da man nun mit tieferen Schichten der Haut festhält. Bei Gleichstrom platzen alle betroffenen Zellen gleichzeitig, da sie innerlich das Wasser in Gas zerlegen wie bei der Wasserstoffherstellung. da Muskeln mit Strom angesteuert werden verkrampfen sie und man kommt ggf nicht wieder los oder ist wie gelähmt da man nur Millivolt als reguläre Ansteuerung entgegenzusetzen hat. Gleichstrom ist daher gefährlicher als Wechselstrom weils sofort losgeht und gleichbleibend auf hohem Niveau bleibt. Bei Wechselstrom, also dem was an den Motor während der Fahrt geht, wird auch noch das Herz aktiv aus dem Takt gebracht. Zumal wenn der Strom über das Herz läuft wie wenn man mit Stecknadeln mit beiden Händen manipuliert.
Kurzum empfehlenswert ist es in keinem Fall mit Stecknadeln in Löchern zu bohren und ich würde selbst bei relativer Sicherheit davon absehen und abraten.
Um es noch schwieriger zu machen, werden selbst 4x 12V Batterien auf 4x 14,4 - 14,8V, also über 50V aufgeladen, der 60V nominal bis über 70V. Tödlichkeit hängt also auch vom Ladestand ab.

Das eigentlich tödliche ist die Stromstärke die vom Körperinnenwiderstand abhängt, da reichen 30mA. Geschwitzt und gut mit Elektrolyten versetzt vs trockene Finger zB macht da den Unterschied ob man einen zweiten Versuch bekommt. Hier versucht der VDE mit Daumenregel und 50V wo normalerweise nichts passieren sollte zu argumentieren. Ich meine es gäbe auch noch einen Geschlechterabhängigen Unterschied von Dauer und mA, kann das aber verwechseln. Da man sich verbrennt während man den Strom anfasst, sinkt an der Kontaktstelle also den Fingern zunehmend der übergangswiderstand da man nun mit tieferen Schichten der Haut festhält. Bei Gleichstrom platzen alle betroffenen Zellen gleichzeitig, da sie innerlich das Wasser in Gas zerlegen wie bei der Wasserstoffherstellung. da Muskeln mit Strom angesteuert werden verkrampfen sie und man kommt ggf nicht wieder los oder ist wie gelähmt da man nur Millivolt als reguläre Ansteuerung entgegenzusetzen hat. Gleichstrom ist daher gefährlicher als Wechselstrom weils sofort losgeht und gleichbleibend auf hohem Niveau bleibt. Bei Wechselstrom, also dem was an den Motor während der Fahrt geht, wird auch noch das Herz aktiv aus dem Takt gebracht. Zumal wenn der Strom über das Herz läuft wie wenn man mit Stecknadeln mit beiden Händen manipuliert.
Kurzum empfehlenswert ist es in keinem Fall mit Stecknadeln in Löchern zu bohren und ich würde selbst bei relativer Sicherheit davon absehen und abraten.
- rainer*
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Re: Ab wann ist Strom aus einem Akku für den Menschen lebensgefährlich?
Das kann man pauschal nicht sagen. Es gibt da - auch abhängig von der physischen Konstitution - starke Schwankungsbreiten.
Es kommt immer auf Spannung und Strom an. Die 100.000 Volt eines Bandgenerators gibt einen wunderschönen Funkenflug zwiebelt bim anfassen auch ganz ordentlich, ist aber nicht lebensbedrohlich, weil der Strom so niedrig ist. Mit den 12V einer Bleibatterie bekommst Du einen 10er Schlüssel zum Glühen, die niedrige Spannung sorgt aber dafür, das Du trotz hohem Strom beide Pole anfassen kannst.
Als technischer Leihe würde ich mir bei 48V Gleichstrom noch keine größeren Sorgen machen, bei den 60V oder 72V Gleichstrom würde ich auch noch nicht soo viel Sorgen machen. Du musst ja auch den Stromkreis schließen, also beide Pole (bzw. Plus und Masse anfassen). Gegen Erde wird kein Problem sein, da das Moped in der Regel nicht geerdet ist und das Potential nicht so hoch sein dürfte. Du wirst ja auch nicht Barfuß mit nassen Füßen an Batterien.
Wenn Du es allerdings schaffst, den Stromkreis zu schließen, können bei den Batterien sehr schnell sehr hohe Ströme fließen und Metall zum Leuchten bringen. Auch kann es zu explosionsartigen Verpuffungen / Explosionen kommen. Das sehe ich als eigentliche Gefahr an.
Kleine "Glanzleistung" von mir: LKW-Batterie (12V) war am Ladegerät. Die Batterie war seitlich im Fahrzeug eingebaut und konnte etwas herausgedreht werden. Wo man rankam war ein Teil der Kammerdeckel war geöffnet. Es fehlte etwas Wasser auf der Batterie. Dazu musste die ein kleines bischen angelüft (1cm) werden um die weiter raus zu bekommen. 1,5cm über der Batterie war aber schon das erste Metallteil der Karosse. Ich war zu faul die Masse abzuklemmen...
Es gab einen Knall. Ich war von der Brust bis zu den Knien komplett in Batteriesäure geduscht (mein Gesicht war zum Glück durch die Karossieteile abgeschattet), hatte in einem Ohr ein Knalltrauma (das Pfeifen/der Tinnitus ließ aber nach gut einem Tag wieder nach). Außerdem hatte ich noch ein paar blaue Flecken im Brustbereich durch Einschlägen von Plasteteilen. Von der Batterie war nur noch die linke und die rechte Seitenwand einschließlich Trageband übrig, die Bleiplatten standen komplett im Freien auf der Bodenplatte. Ich bin dann sofort unter die Dusche gesprintet. Am Ende war der Schaden zum Glück recht übersichtlich: eine neue LKW-Batterie, zwei neue Hosen (die erste war die geduschte Hose, die zweite muss was beim Reinigen des Fahrzeugs abbekommen haben).
Der Lerneffekt bei mir war da. Seitdem werden wirklich immer als erstes die Batterie abgeklemmt, wenn irgendwas an Fahrzeugelektrik getan wird.
Die Nadelprobe würde ich weglassen. Für Stromjunkis empfehle ich eher das Lecken an einem 9V-Block vor EInbau in den Rauchmelder oder das Pinkeln an einen Weidezaun.
rainer*
Es kommt immer auf Spannung und Strom an. Die 100.000 Volt eines Bandgenerators gibt einen wunderschönen Funkenflug zwiebelt bim anfassen auch ganz ordentlich, ist aber nicht lebensbedrohlich, weil der Strom so niedrig ist. Mit den 12V einer Bleibatterie bekommst Du einen 10er Schlüssel zum Glühen, die niedrige Spannung sorgt aber dafür, das Du trotz hohem Strom beide Pole anfassen kannst.
Als technischer Leihe würde ich mir bei 48V Gleichstrom noch keine größeren Sorgen machen, bei den 60V oder 72V Gleichstrom würde ich auch noch nicht soo viel Sorgen machen. Du musst ja auch den Stromkreis schließen, also beide Pole (bzw. Plus und Masse anfassen). Gegen Erde wird kein Problem sein, da das Moped in der Regel nicht geerdet ist und das Potential nicht so hoch sein dürfte. Du wirst ja auch nicht Barfuß mit nassen Füßen an Batterien.
Wenn Du es allerdings schaffst, den Stromkreis zu schließen, können bei den Batterien sehr schnell sehr hohe Ströme fließen und Metall zum Leuchten bringen. Auch kann es zu explosionsartigen Verpuffungen / Explosionen kommen. Das sehe ich als eigentliche Gefahr an.
Kleine "Glanzleistung" von mir: LKW-Batterie (12V) war am Ladegerät. Die Batterie war seitlich im Fahrzeug eingebaut und konnte etwas herausgedreht werden. Wo man rankam war ein Teil der Kammerdeckel war geöffnet. Es fehlte etwas Wasser auf der Batterie. Dazu musste die ein kleines bischen angelüft (1cm) werden um die weiter raus zu bekommen. 1,5cm über der Batterie war aber schon das erste Metallteil der Karosse. Ich war zu faul die Masse abzuklemmen...
Es gab einen Knall. Ich war von der Brust bis zu den Knien komplett in Batteriesäure geduscht (mein Gesicht war zum Glück durch die Karossieteile abgeschattet), hatte in einem Ohr ein Knalltrauma (das Pfeifen/der Tinnitus ließ aber nach gut einem Tag wieder nach). Außerdem hatte ich noch ein paar blaue Flecken im Brustbereich durch Einschlägen von Plasteteilen. Von der Batterie war nur noch die linke und die rechte Seitenwand einschließlich Trageband übrig, die Bleiplatten standen komplett im Freien auf der Bodenplatte. Ich bin dann sofort unter die Dusche gesprintet. Am Ende war der Schaden zum Glück recht übersichtlich: eine neue LKW-Batterie, zwei neue Hosen (die erste war die geduschte Hose, die zweite muss was beim Reinigen des Fahrzeugs abbekommen haben).
Der Lerneffekt bei mir war da. Seitdem werden wirklich immer als erstes die Batterie abgeklemmt, wenn irgendwas an Fahrzeugelektrik getan wird.
Die Nadelprobe würde ich weglassen. Für Stromjunkis empfehle ich eher das Lecken an einem 9V-Block vor EInbau in den Rauchmelder oder das Pinkeln an einen Weidezaun.
rainer*
- Alfons Heck
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Re: Ab wann ist Strom aus einem Akku für den Menschen lebensgefährlich?
Bitte durcharbeiten:
https://www.arbeitssicherheit.de/schrif ... 364,7.html
https://www.bgetem.de/arbeitssicherheit ... r-spannung
Wer sich unsicher ist sollte solche Arbeiten nicht durchführen!!!
Gruß
Alfons.
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- Pedator92
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Re: Ab wann ist Strom aus einem Akku für den Menschen lebensgefährlich?
Perfekte Antwort.Alfons Heck hat geschrieben: ↑Do 10. Feb 2022, 08:38Bitte durcharbeiten:
https://www.arbeitssicherheit.de/schrif ... 364,7.html
https://www.bgetem.de/arbeitssicherheit ... r-spannung
Wer sich unsicher ist sollte solche Arbeiten nicht durchführen!!!
Gruß
Alfons.
Bedenkt einfach mal wieviel Leistung die Batterie abgeben kann! Meine alten lifepo Zellen sind in einem "48" volt System verbunden, vollgeladen 58,4 volt und die Zellen können für 5 Sekunden laut Datenblatt 700 (siebenhundert) Ampere abgeben, das sind aufgerundet 41 Kilowatt Leistung! (ohne auf innenwiderstand usw einzugehen).
Manch einem ist das hier sicher schon passiert, man schraubt was und haut einen kurzen rein weil die Mutter runtergefallen ist. Je nach Strom verdampft! Das Metall an dieser Stelle sofort und man sieht es beim entfernen wunderschön an der Mutter.
Kreidler Amaze 50 | 1900km | 48V 40AH LFP
E-Max 90s | 20727km | 48v ~62AH LFP | Wartung
Stanford STF A4 | 980+2700km | 75,6V 60AH
https://www.youtube.com/c/pedator92 Diy | Reparatur | Solar
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- didithekid
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Re: Ab wann ist Strom aus einem Akku für den Menschen lebensgefährlich?
Hallo,
unvorsichtiger Weise habe ich mal mit beiden Händen Kabel mit + und - meines auf über 80 Volt vollgeladenen 72 Volt-Akkus berührt.
Ich lebe zwar noch, bin aber nicht so sicher, ob das bei:
- feuchten Händen
- an Fingern der gleichen Hand
- mit "eingebautem" Herz-Schrittmacher
- bei Berührung Kabel->Kopfhaut
genauso glücklich abgegangen wäre. In den folgenden 10-15 Minuten ging es mir nicht wirlich gut.
Dass man spätestens ab 50Volt Handschuhe tragen sollte, halte ich für keine übetriebene Vorsicht.
Bei der Leistungsfähigkeit der Roller-Akkus wird der fließende Strom ausschließlich durch den elektrischen Widerstand im Körpergewebe und den Übergangswiderstand vom stromführenden Metall zur Haut begrenzt. Bei feuchten oder gar mit Salzlake benetzten Fingern, kann es auch bei 48 Volt ggf. schon ordentlich weh tun.
Viele Grüße
Didi
unvorsichtiger Weise habe ich mal mit beiden Händen Kabel mit + und - meines auf über 80 Volt vollgeladenen 72 Volt-Akkus berührt.
Ich lebe zwar noch, bin aber nicht so sicher, ob das bei:
- feuchten Händen
- an Fingern der gleichen Hand
- mit "eingebautem" Herz-Schrittmacher
- bei Berührung Kabel->Kopfhaut
genauso glücklich abgegangen wäre. In den folgenden 10-15 Minuten ging es mir nicht wirlich gut.
Dass man spätestens ab 50Volt Handschuhe tragen sollte, halte ich für keine übetriebene Vorsicht.
Bei der Leistungsfähigkeit der Roller-Akkus wird der fließende Strom ausschließlich durch den elektrischen Widerstand im Körpergewebe und den Übergangswiderstand vom stromführenden Metall zur Haut begrenzt. Bei feuchten oder gar mit Salzlake benetzten Fingern, kann es auch bei 48 Volt ggf. schon ordentlich weh tun.
Viele Grüße
Didi
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