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NIU MQI GT Akku nach Tiefentladung reaktiviert

Verfasst: Mo 8. Apr 2024, 18:20
von NilsB
Hallo allerseits,

dies ist mein erster Beitrag hier im Forum. Erstmal also einen schönen guten Tag allerseits.

Ich habe seit 2021 einen Niu MQI GT. Im letzten Winter war ich wohl etwas nachlässig und hatte die Akkus zu spät heraus genommen. Da war leider schon das Problem aufgetreten, dass sich einer der beiden Akkus nicht mehr aufladen ließ. Mir war schon klar, dass es keine einfache oder günstige Lösung gibt, deshalb habe ich zwischendurch immer mal gegoogelt, aber nichts wirklich hilfreiches gefunden.

Irgendwann vor einigen Wochen hatte ich versucht, den Akku aufzuschrauben, das Ergebnis war eher suboptimal aber so kam ich zumindest an die Zellen und an das BMS ran.

Heute holte ich den Akku aus dem Keller und untersuchte ihn genauer. Dabei war mir aufgefallen, dass alle parallelen Zellen jeweils 3,25 V hatten, ein paralleler Zellenstrang (12 Zellen parallel) aber nur 2,8 V. Ich hatte daraufhin diesen einzelnen Zellenstrang mit dem Netzteil langsam auf 3,25 V geladen und daraufhin dann in zwei Schritten jeweils einmal 7 und einmal 6 Zellenstränge auf die Spannung von 7*3,3V bzw. 6*3,3V. Zwei Schritte deshalb, weil ich nicht alle 13 Stränge einzeln laden wollte und weil mein Netzteil nur 30V maximal liefern kann. Während dieser Aktion

Nach dieser Aktion konnte ich den Akku wieder an das mitgelieferte Ladegerät anschließen und während ich dies hier schreibe, lädt der Akku gerade auf. Ich bin mal gespannt, wie gut das ganze dann wieder läuft.

Mir ist bewusst, dass einzelnen Akkus evtl. getauscht werden müssen und dass ich mit der funktionierende Lösung sehr gut aufpassen muss.
Dennoch glaube ich, dass die Tiefentladung von 2,8 V evtl. noch nicht zu einer problematischen Beschädigung der Zellen geführt haben könnte.

Falls sonst jemand auf die Idee kommt, den Akku (Akku NIU MQI GT 4831) aufzuschrauben, kann ich gerne noch detailliertere Infos geben.

Ansonsten bin ich natürlich auf auf Kommentare gespannt.

Nils

Re: NIU MQI GT Akku nach Tefentladung reaktiviert

Verfasst: Mo 8. Apr 2024, 18:39
von Stivikivi
Du hast Glück das, das BMS nicht zugemacht hat.

Re: NIU MQI GT Akku nach Tefentladung reaktiviert

Verfasst: Mo 8. Apr 2024, 20:04
von NilsB
Hi,

kannst du mir das erklären?

Was ich in meinem Fall festgestellt hatte, dass ich im Gegensatz zum zweiten funktionierenden Akku keine Spannung an der Lade-/Versorgungsbuchse anliegen hatte. Auf dem BMS waren drei Schraubanschlüsse: B+, B- und P-. Die Ladebuchse ist mit B+ und P- verbunden. An B+ und P- konnte ich im tiefentladenen Zustand keine Spannung messen. Jedoch zwischen B+ und B- hatte ich die Zellenspannung anliegen, also ca. 12*3,25+1*2,8.

Wofür B- genau ist, weiß ich nicht. Jedoch denke ich dass P- über das BMS und die MOSFETS ausgeschaltet war. Daher dachte ich, dies sei der Zustand, dass das BMS "zugemacht" hatte.

Ciao
Nils

Re: NIU MQI GT Akku nach Tefentladung reaktiviert

Verfasst: Di 9. Apr 2024, 14:23
von Mr.Eight
Hallo Nils.
Danke für deine Details.

Der Hinweis, das du nicht mehr laden konntest und du keine Spannung mehr am Stecker messen konntest, deutet ja darauf hin, das dein BMS ja zu gemacht hat.
Wenn ich es richtig verstanden habe, dann hast du den Zellenstrang mit zu wenig Spannung ausfindig gemacht, auf das Minimum Level für das BMS Freischalten geladen, und dann durchgeladen.

Also wenn das BMS wieder freischaltet, wenn die richtigen Spannungen anliegen... Ist eine Lösung für Elektroniker in Sichtweite. Ob die Zellen mit 2,8V einen erheblichen Schaden genommen haben oder nicht schon vorher geschädigt waren... Im Endeffekt werden sie parallel entladen je nach Spannungszustand... ist also eher eine Sache der Kapazität wenn die Spannung wieder stimmt.

Zumindest sollte man häufiger nachladen, bevor der eine Strang wieder schneller ist bei der Selbstentladung.

Re: NIU MQI GT Akku nach Tefentladung reaktiviert

Verfasst: Di 9. Apr 2024, 19:01
von conny-r
Stivikivi hat geschrieben:
Mo 8. Apr 2024, 18:39
Du hast Glück das, das BMS nicht zugemacht hat.
.
Dann kann man es auch wieder aufmachen, wenn die Kiste schon offen ist. :lol:

Re: NIU MQI GT Akku nach Tefentladung reaktiviert

Verfasst: Di 9. Apr 2024, 20:46
von Stivikivi
conny-r hat geschrieben:
Di 9. Apr 2024, 19:01
Stivikivi hat geschrieben:
Mo 8. Apr 2024, 18:39
Du hast Glück das, das BMS nicht zugemacht hat.
.
Dann kann man es auch wieder aufmachen, wenn die Kiste schon offen ist. :lol:
Nein

Re: NIU MQI GT Akku nach Tefentladung reaktiviert

Verfasst: Di 9. Apr 2024, 21:37
von conny-r
Geht nicht gibts nicht.
.

Re: NIU MQI GT Akku nach Tefentladung reaktiviert

Verfasst: Di 9. Apr 2024, 22:07
von Brot
wenns wieder lädt alles gut. Solang die Zellen nicht lange unter 2,5v passiert denen eigentlich nichts.
Beim Laden sowie Ladeschluss würde ich etwas aufpassen und immer wieder mal Zellen messen und schauen das die Zellen nicht überladen oder driften.
Wenn da zu starke Schwankungen sind dann ist wohlmöglich ein Zellenblock defekt.
Am Ende müssen die Zellen im oberen Spannungsbereich (4,2v bei Lithium Zellen ) alle gleich sein.

Re: NIU MQI GT Akku nach Tiefentladung reaktiviert

Verfasst: Mi 10. Apr 2024, 04:39
von didithekid
Hallo Niels,
da hat Brot mit der kritischen Grenze bei 2,5 Volt vollkommen recht. Das BMS verhindert eine Entladung der Zellenstränge unter 3,0 Volt um den rapiden Alterungsprozess der Zellen (unterhalb 3 Volt) zu vermeiden. Die Akku-Zellen (z. B. von EVE oder PANASONIC) die NIU verwendet, sind aber für die Entladung bis 2,5 Volt spezifiziert. Also erst unter 2,5 Volt würde eine Schädigung auftreten, die den sicheren Einsatz (für die Zukunft) in Zweifel zieht.
Auch das BMS hat deshalb noch nicht vollends gesperrt.
Du hattest also Glück und hast vermutlich nur ein paar 100 Meter Reichweite durch die Sache eingebüßt.
Konntest Du feststellen, welcher Zellentyp im Mqi-GT verbaut ist?
Viele Grüße
Didi

Re: NIU MQI GT Akku nach Tiefentladung reaktiviert

Verfasst: Mi 10. Apr 2024, 08:07
von NilsB
Hier noch ein Follow-Up zu meinem ersten Artikel über die Reaktivierung.

Ich hatte den besagten Akku ja am Ladegerät während ich den Artikel schrieb.
Einige Zeit später war der Ladevorgang beendet, das Ladegerät zeigte Grün und die Ladeanzeige zeigte alle 5 LEDs an.

So nahm ich am nächsten Tag den vollen reaktivierten Akku und steckte ihn wieder in und an den Scooter.
Es gab ein wenig Schluckauf, Fehlermeldungen 11 und später 165. Konnte aber mit beiden Akkus fahren.

Ich habe dann im Web nach den Fehlern gesucht:

11 - FOC funktioniert nicht - Unter- oder Überspannung
165 - Two batteries mismatch

Nach etwas Hin- und Herstecken und einer kurzen Fahrt waren die Fehlermeldungen weg.

Im Nachhinein war es wohl nicht richtig, den voll geladenen Akku zu dem bereits teilgeladenen Akku einzubauen.
Ich hatte dann den Teilentladenen Akku noch mal vollgeladen und die nächste Testfahrt verlief ohne Probleme.

Auf die Akkutypen hatte ich nicht geachtet. Falls ich den Akku noch einmal öffnen muss, werde ich danach schauen.

Viele Grüße
Nils