NIU N-Pro Erfahrungen...

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Jan P.
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Re: NIU N-Pro Erfahrungen...

Beitrag von Jan P. »

Nach ca. 650 Km., habe ich folgende Infos:
Der Roller fährt nach wie vor leise, klapperfrei
und mit wenig Schleifgeräuschen an den Bremsen. :P
(Beim freien Drehen auf dem Ständer, schleift das
Hinterrad trotzdem etwas. Hat der Kreidler aber auch.).
Bei der Fahrt ist es aber meist weg. :)
Was mir besonderes auffiel: Nach 2 Wochen in der
Metallgarage (ca. 15 % Akkuverlust von 57 auf 43%, fiel
mir auf, dass die Km-Anzeige danach beim Fahren mit 551Kilometer
die ersten ca.7 Km gleich blieb.
:?: Erst nach einem Restaurant-
besuch, ca. 1 1/2 Std.später zeigte er wieder weitere an.
:o
Entweder, hat Ihn die Metallgarage "verwirrt", oder er braucht nach
längerem Stillstand (ohne App-Nutzung), eine GPS-Anbindung dafür!? :?
Die TACHOMETER-Anzeige (0-47) funktionierte übrigens !

Gruß von Jan... ;)

PS: Nach einer 90 Km Tour, ist noch ca. 40% Akku an Bord...
Fahrprofil :50 % 35 KmTacho /20 % >25 KmTacho / 30 % >Ü 40 KmTacho
60 % Flachland und 40 % Berg auf /ab, mit ca. 4 % Rekuperationserfolg.
1. Zero DSR /Powertank / 9.2022 Km Stand : ca. 17 000 Km (Feb.2024).
2. NIU N-Pro / 2.2019 Km Stand : ca. 11 000 Km (Feb.2024).
3. Renault ZOE R110 Limited / 2.2019 Km Stand : ca. 45 500 Km (Feb.2024).
4. Kreidler Pedelec 2.2011 und Klapp E-Rad Bromton 6.2020.


Motto : "Der Weg ist (auch) das Ziel..." :P

Noharry
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Re: NIU N-Pro Erfahrungen...

Beitrag von Noharry »

Vorgeschichte (Erfahrungen)

Ich fahre seit 2013 einen 50ccm Roller (Honda Vision). Eigentlich wollte ich damals schon einen Elektroroller kaufen, um damit im Sommer in die Arbeit, - Strecke einfach 12 km von München-Süd nach Grünwald - zu fahren.
Dies mit dem Gedanken, umweltschonend, leise und abseits der befahrenen Straßen ohne Stau unterwegs zu sein. Das Autofahren im Stau hat mich genervt.
Die Probefahrt mit einem Emco Novi war eigentlich überzeugend. Nachdem der Preis feststand (mit 2 herausnehmbaren Akkus 4.300 EUR), war dieser dann doch über Budget und so wurde es der Honda.
Dieser war im Angebot und kostete weniger als die Hälfte des E-Rollers. Das beste Fahrzeug, das ich je hatte. Verbrauch selbst gemessen ca. 2,3 l/100km, Reichweite rund 240 km. Mit geregeltem KAT, Viertaktmotor, also auch umweltfreundlich.
Niedrige Inspektionskosten, sehr hohe Zuverlässigkeit, keinerlei Mängel. Die Beschleunigung eher gemächlich. Am Grünwalder Berg ca. 10 -12 % Steigung im oberen Teil nach einer steilen Kurve, maximal
nur noch mit 30 bis 35 km/h. Das war ab und zu etwas nervig. Bergab allerdings laut Tacho bis zu 55/60 km/h. Ansonsten Maximalgeschwindigkeit in der Ebene ca. 47 km/h GPS-Messung und Anzeige am Straßenrand, Anzeige Tacho 49 km/h.

Warum der Umstieg auf einen E-Roller?
Mitte Juni 2019 sah ich zufällig in der Arbeit in der Tiefgarage einen kleinen Roller mit rundem Licht. Am nächsten Tag sauste ein Kollege geräuschlos damit los.
Schnell war die Marke herausgefunden. Natürlich ein NIU und das Modell war ein M. Meine Neugier auf E-Mobilität war wieder geweckt.

Förderprogramm München
Bei weiteren Recherchen sah ich Angebote von Händlern in München, die auf das E-mobility Concept der Stadt und die Förderung hinwiesen. Das Förderprogramm läuft bis 2020. Gefördert werden 25% vom Nettopreis, ein Ökobonus von pauschal einmalig 250 EUR (wenn man Ökostrom der Stadtwerke München bezieht) und sogar eine Abwrackprämie.
Man muss in München gemeldet sein (Kopie Personalausweis wird verlangt). Der kleine Haken an der Sache. Man stellt den Antrag für einen bestimmten Roller (das Angebot für den Roller muss beiliegen) und muss dann warten, bis man eine positive Auskunft erhält. Man darf den Roller erst kaufen, wenn der Bescheid da ist, keinesfalls vorher. Sonst zahlt die Stadt nicht. Die Rechnung reicht man dann ein und muss dann wieder warten, bis das Geld kommt. Das Ganze ist praktischerweise alles online machbar. Man verpflichtet sich dann, bei Wegzug und Verkauf innerhalb von drei Jahren, dies zu melden. Dann muss anteilig für den restlichen Zeitraum die Förderung zurückgezahlt werden.

Auswahlprozess
Zufällig kam in der Zwischenzeit im ADAC der E-Roller Test. Nachdem der NIU dort ordentlich abgeschnitten hatte und nur ein Modell mit herausnehmbaren Akkus in Frage kam, war der NIU NPro in der engeren Auswahl. Danke auch an die Teilnehmer im Forum, die Beiträge waren sehr hilfreich für meine Kaufentscheidung.
Warum der NIU NPro? Hersteller mit großem Volumen, Händler vor-Ort, neuestes Modell 2019, CBS-System, 2 Akkus mit guter Reichweite 100 km+, hohe Leistung und Drehmoment, gefällige, eigenständige Optik (ist natürlich Geschmacksache)
Die Rechnung sah so aus:
4.500 EUR brutto
-945 EUR (25% vom Nettopreis)
-250 EUR Ökobonus
-1.200 EUR für den alten Roller
2.105 EUR
Im Prinzip finanziert derZuschuss den zweiten Akku.
Nachdem dies klar war, wollte ich den NPro natürlich in Natura sehen. Also zu einem der beiden größeren Händler in München. Die Beratung dort war ausführlich und freundlich. Es wurde auf die Förderung hingewiesen. Eine Probefahrt im Hof wurde auch angeboten. Dann der Schock: Lieferzeit ca. 6 Wochen! Also gleich auf die Seite der Stadt, um den Antrag vorzubereiten. Da kam dann der nächste Dämpfer: Mindestens 8 Wochen Bearbeitungszeit aufgrund der großen Nachfrage.
Es war schon Ende Juni, plus 14 Wochen wäre schon Mitte September. Normalerweise ist Mitte Oktober Schluss mit Rollerfahren zur Arbeit.
Ich wollte das Ganze aber doch durchziehen und nicht bis nächstes Jahr warten. Also den Antrag bei der Stadt sofort Ende Juni gestellt, auch mit der leichten Hoffnung, dass es vielleicht doch schneller gehen würde.
Am Wochenende zum anderen Händler in der Stadt. Der hatte auch einen Npro als Vorführfahrzeug. Auch dort sehr ausführliche und freundliche Beratung inkl. Einführung in die App. Eine ausführliche Probefahrt auf der Straße war auch kein Problem. Erster Eindruck: Qualität gut, nichts klappert, fährt sehr leise, gute Beschleunigung, gute Bremsen, Spiegel etwas klein, Sitz etwas unbequem, Federung straff, mehr als 43 km/h Höchstgeschwindigkeit ging nicht.
Alles in allem trotzdem überzeugt. Der Händler meinte, die Höchstgeschwindigkeit sei untypisch, der Roller müsste nur mal wieder richtig aufgeladen werden. Und das Beste: der Roller sei in ein oder zwei Wochen lieferbar abhängig vom Modell. Leider konnte ich noch nicht gleich bestellen, sondern musste auf das Mail der Stadt warten.
Ende Juli dann die Überlegung: Es wäre günstig, den alten Roller jetzt schon zu verkaufen, wg. Hochsaison und schönem Wetter. August sind alle in den Ferien, danach wird es schwieriger.
Also den Roller in Ebay-Kleinanzeigen gestellt, damit er in ca. 2-3 Wochen verkauft ist. Zwei Tage später dann die ersten Anfragen, drei Tage später war der Roller zum geplanten Preis schon weg.
Das war ein wenig traurig, kein Roller mehr, schönes Wetter und der Neue noch lange nicht in Sicht. Also fast jeden Tag mit dem Fahrrad in die Arbeit. Vielleicht klappt es ja doch noch vor dem Urlaub Mitte August? Leider nein.
In der letzten Urlaubswoche am 30. August endlich das ersehnte Mail der Stadt mit positiver Auskunft. Also gleich per Mail (da noch in Griechenland) beim Händler das schwarze Modell mit den roten Streifen geordert.
Die Woche darauf war er dann tatsächlich beim Händler. Also hat es doch noch vor der Winterpause geklappt und ich kann noch ein paar Wochen fahren (dann wird es mir morgens zu kalt und abends zu dunkel). Derzeitiger Stand 200 Km.

Übergabe Händler
Einweisung mit Erklärung der Funktionen, Alarmanlage etc. und „Akku-Pflege“
App-Registrierung direkt Vor Ort
ECU-Version NXA01B03 war installiert und wird auch von der APP als neueste bestätigt
Der Roller war optisch einwandfrei
Eine vom Händler ausgefüllte Checkliste zur Kenntnisnahme unterschrieben
Fertig vormontiert war bereits ein Topcase und das Versicherungskennzeichen.
Die erste Inspektion soll laut Aussage Händler ca. 150 EUR kosten. Das wäre ganz schön viel, nur für einen Check ohne Wartungsarbeiten.

Fahr- und Rollertest
Die Alarmanlage funktioniert nur teilweise. Das akustische Signal ertönt, sobald der Roller bei aktiviertem Alarm bewegt wird. Push Meldungen werden nicht an das Handy gemeldet. Es kommen allerdings Störungsmeldungen, z. B. „anomale Bewegung“. Ich aktiviere sie nur, wenn der Roller draußen steht. Ich brauche das Gepiepse bei jedem Abstellen und Aufsperren in der Tiefgarage nicht. Evtl. ist auch der Strombedarf höher.
Ein Einfahren ist wohl nicht notwendig, auch kein Warmfahren.
Das Fahrgeräusch ist sehr leise. Vom Roller sind keinerlei Klapper- oder sonstige Geräusche zu hören. Die Reifen rollen ebenfalls sehr leise ab. Der Elektromotor ist ebenfalls kaum zu hören.
Der Roller startet immer in der 2. Stufe (Dynamic), diese geht nur bis ca. 38 km/h, also muss man zum Schnellerfahren in den Sport-Modus schalten. Ich fände es besser, der Roller würde die zuletzt genutzte Stufe verwenden.
Der Dynamic-Modus wird von mir manchmal in 30er-Zonen und zum Anfahren genutzt, der Eco-Modus im Stau, ansonsten nur der Sport-Modus.
Stromannahme durch Drehgriff: hier ist am Anfang etwas Feingefühl notwendig, damit die Beschleunigung nicht zu abrupt einsetzt. Wenn man etwas langsamer fährt und es kommt ein Schlagloch, kann es passieren, dass man dadurch ungewollt am Griff dreht und abrupt beschleunigt. Beim Anfahren am Berg ist es nicht möglich, auf der Bremse zu bleiben und gleichzeitig schon mal Strom zu geben. Deshalb rollt man etwas zurück und das Anfahren ist dadurch nicht ganz einfach.
Mit der Höchstgeschwindigkeit bin ich sehr zufrieden. Die ist höher als beim Motorroller. In der Ebene 49/50 km/h, ganz leicht bergauf 49 km/h, ganz leicht bergab 50 km/h, am Grünwalder Berg 47 km/h (10% Steigung) bergauf (Motorroller hat keine Chance) bei Fahrergewicht 70 kg.
Steil bergab (12%) bisher nicht schneller als 53 km/h, allerdings war der Berg nur kurz. Ale Angaben laut Tacho. Abweichung zu GPS ca. 2 km/h. Der Einfluss der Außentemperatur auf die Geschwindigkeit ist gering (Bisherige Mindesttemperatur 5 Grad). Ebenso die Ladung des Akkus. Die Geschwindigkeit bleibt von 100% bis 20% unverändert, ebenso sind kaum Minderungen bei der Beschleunigung zu merken.
Beschleunigung und Anfahren: beim Anfahren im Sportmodus muss man anfangs etwas aufpassen, da die Leistung sofort da ist. Die Beschleunigung ist wirklich gut und nahezu ohne Unterbrechung , ca. 5-6 s bis 40 km/h, ca. 6-7 auf 50 km/h, auch z.B. von 35 km/h auf 50 km/h ordentlicher Anzug. Bin mehr als zufrieden.
Nimmt man den Vollstrom etwas zurück, kommt bei ca. 46/7 km/h die Eco-Modus Anzeige. Das motiviert nicht immer Vollstrom zu fahren, sondern auch mal im optimalen energiesparenden Bereich zu bleiben.
Streckenprofil: hauptsächlich Kurzstrecken in der Stadt und kleine Straßen in der Umgebung, weitgehend eben, bergauf u. bergab hauptsächlich bei Überquerung der Isar.
In der Regel wird auf dem Arbeitsweg immer mit Höchstgeschwindigkeit gefahren. Auch an der Ampel meist maximale Beschleunigung, um schnell weg von den Autos zu kommen. In der Freizeit auch schon mal gemütlicher.
Der Tempomat funktioniert ganz gut und bei Stromgriff ganz auf wird die Höchstgeschwindigkeit durchgehend gut gehalten.
Reichweite ca. 100 km, bis zu Akkustand ca. 20% D.h. mit 100% Kapazität ca. 100 km weit und die Reserve beträgt dann noch 20%. Könnte ruhig etwas mehr sein, ist aber o.k. für die gebotenen Fahrleistungen.
Rekuperation: Wenn man bei schnellerer Fahrt vom Gas geht und es rollen lässt, merkt man, dass etwas leicht vibriert, vermutlich kommt das vom Elektromotor, der Roller verliert nur wenig an Geschwindigkeit. Zieht man den Bremshebel (egal ob links oder rechts), erscheint das Symbol für den Rekuperationsmodus.
Die Bremsen ziehen gut, aber nicht bissig. Für eine starke Bremsung muss man schon ordentlich an den Hebeln ziehen. Die Fahrstabilität und der Geradeauslauf sind gut. Der Roller muss mit etwas Nachdruck in die Kurven gedrückt werden, ist wendig aber nicht superwendig. Man meint nicht, dass man nur mit 12-Zoll Rädern unterwegs ist.
Die Federung ist sportlich straff. Für meinen Geschmack merkt man insbesondere Querfugen etwas zu sehr. Die Dämpfung hinten ist bei Werkseinstellung, habe nicht verstellt. Wird auch empfohlen, bei nicht so schweren Fahrern.
Luftdruck war bei Auslieferung 2.4 v, 2.5 h, habe jetzt 2.1 v, 2.3 h.
Die Sitzposition ist erhöht, auch wegen des Akkus unter dem Trittbrett, ich komme aber mit beiden Beinen noch unten an. Die Sitzfläche vorne ist eine Kuhle, die nicht besonders gut gepolstert ist, im hinteren Bereich ist mehr Material. Habe deshalb vor, die Polsterung im Winter evtl. nochmal beim Sattler ändern zu lassen. Vorne hätte ich es besser gepolstert auch wegen der Federung und auch gerne etwas schmäler. Der Sattel ist aber bequemer, als ich ihn bei der Probefahrt empfunden habe. Muss ja auch ein bischen eingesessen werden.
Die Sicht in die Rückspiegel ist eingeschränkt. Man muss die Arme anziehen, damit man die Autos direkt hinter einem sieht.
Blinker: Wenn man nicht aufpasst oder Handschuhe anhat, passiert es mir immer wieder, dass man versehentlich auf die Hupe kommt. Diese sollte weiter unten platziert werden. Die Rückstellautomatik funktioniert meist gut (so hupt man nicht beim Rückstellen nochmal).
Das Fahrlicht (LED, immer eingeschaltet) ist ausreichend hell bei Dunkelheit, und leuchtet die Fahrbahn ordentlich aus.
Die Anzeige am Display ist auch bei Sonnenlicht gut ablesbar und im Hellen schwarz-weiß. Im Dunkeln wird die Anzeige farbig (blau/lila). Schön wäre noch eine rücksetzbare Anzeige für Touren und eine Temperaturanzeige. Die Tour kann man natürlich auch in der App sehen, aber dazu muss man erst auf das Handy schauen.
Der Stauraum ist eingeschränkt, vorne links nur ein kleines nicht abschließbares Fach für z.B. Handy oder Handschuhe. Unter dem Sitz-Akku passt evtl. Regenkleidung hinein und ein Verbandspäckchen sowie Kleinteile. Viel mehr nicht. Der Helm muss ins Topcase.
Gut ist die ebene Fläche vor dem Sitz, hier kann man auch Einkäufe oder z.B. eine Laptoptasche gut transportieren. Auch für die Füße ist ausreichend Platz. Das Einsteigen ist dadurch bequem.

Modifikationen
Installiert ist die Original NIU Halterung mit einem Topcase Kappa 30 Monolock. Die Halterung macht eine stabilen Eindruck, das Topcase lässt sich jedoch etwas auf und ab bewegen.
Die Kennzeichenhalterung habe ich noch mit Tesa-Klebeband doppelseitig fixiert, da die zwei Schrauben das Zeichen nur oben befestigen,
Als Korrosionsschutz mit Silikonspray Karamba, Schrauben, Federn etc. eingesprüht (Bremsscheiben vorher abgedeckt),
Blinker-Geräusch geändert auf das Klicken, klingt für mich am natürlichsten,
Vorderrad Magnet-Sensor, die Meinungen im Forum gingen auseinander, ob dieser eine relevante Funktion hat. Festgestellt haben einige jedoch eine Unwucht. Deshalb musste das selbst getestet werden.
Das Abschrauben funktioniert leicht (10-Schraubenschlüssel oder großer Kreuzschlitzschraubenzieher). Der Magnet ist im abgeschraubten Zustand wirklich ein ziemlich großes Teil und recht stark.
Ein Einfluss auf das Vorderrad bei höheren Geschwindigkeiten ist deshalb wahrscheinlich. Eine Fehlermeldung ist nach dem Abschrauben nicht aufgetreten.
Bei der anschließenden Fahrt ist mir kein großer Unterschied zu vorher aufgefallen. Vielleicht eine Nuance laufruhiger.
Auch bei der Bergabfahrt habe ich bisher die gleiche Maximalgeschwindigkeit (ca. 53 km) an meinem Testberg erreicht.
Ein einfaches Gummiband wird am Batteriedeckel innen und am Einkaufs-Haken befestigt bei der Batterieentnahme, damit der Deckel nicht zufällt. Das Gummiband Spanne ich nach Gebrauch um den Batteriegriff. Die Gummi-Matte kann beim Öffnen des Fachs liegen bleiben, einfach zusammen mit dem Deckel hochklappen.
Noch geplant: Im Winter Sitz zum Sattler, Displayschutzfolie, die gibt es im NIU-Shop noch nicht für den Npro.
Die Reifen bleiben erstmal droben und werden eingefahren, evtl. Wechsel bei Problemen. Auch der Honda hatte ähnliche Reifen, die ich bis zum Schluss gefahren bin. In den entsprechenden Foren wurden damals auch andere z.B. Heidenau empfohlen. Bin aber bisher zufrieden, auch bei Nässe.
Die Spiegel bleiben auch erstmal, das vorgeschlagene Modell von Louis ist mir zu groß, evtl. kann man die vom NIU M installieren, die haben eine längliche Form.
Der Seitenständer ist nicht modifiziert und macht einen stabilen Eindruck. Im Vergleich zum N1S liegt er auch besser an der Seite an. Bisher noch keinen Fahrbahnkontakt, deshalb unverändert.

Akkus:
Der Händler hatte die Akkus vor der ersten Fahrt nochmals auf 100% aufgeladen.
Nach 101 km Fahrt war Akkustand bei beiden Akkus 23%.
Meine erste Akkuladung erfolgte über Nacht auf 100% (ca. 7 h Ladezeit), beide Akkus gleichzeitig mit dem mitgelieferte Splitter.
Dies ist bis jetzt auch die weitere geplante Vorgehensweise, bei regelmäßigem Betrieb. Alles andere, z.B. nur Laden bis zu einem bestimmten Akkustand oder tägliches Nachladen, ist für mich zu aufwendig und unpraktisch.
Beide Akkus werden während der Fahrt und insgesamt gleichmäßig entladen, bisher keine nennenswerte Abweichung > 1%.
Wenn man beide Akkus entnimmt und in die Wohnung trägt, ist das Gewicht mit 11 kg auf jeder Seite nicht unerheblich. Die Tragegriffe aus Plastik halten das hoffentlich auf Dauer aus.
Ich packe einen Akku in einen Rucksack und trage den anderen mit der Hand. So habe ich eine Hand frei, um die Türen zu öffnen. Bequemer ist die Möglichkeit in der Arbeit aufzuladen. Dort ist die Steckdose in der Tiefgarage.
Nicht so gut ist, dass die Akkus auch im Stand Ladung verlieren. In zwei Tagen sind das rund 5%. Das liegt an GPS und GSM-Modul, die permanent in Betrieb sind. Hier wäre ein Strom oder Senden aus Schalter sinnvoll. Wenn der Roller in der Garage steht, sollte er möglichst nichts verbrauchen.
Hat man vor, die Akkus für einen bestimmten Zeitraum auszustecken und dabei im Roller zu lassen, gibt es leider ein Problem. Der Akku unter dem Sitz lässt sich problemlos ausstecken. Der Akku unter dem Trittbrett jedoch nicht, da der Stecker des Kabels ausgesteckt keinen Platz hat. Der Deckel geht nur zu, wenn der Stecker im Akku eingesteckt ist. Die Lösung, den Deckel offen zu lassen, ist wegen Diebstahlgefahr nur in der eigenen Garage sinnvoll.
Andernfalls muss man den Akku aus dem Roller nehmen.
Generell ist man, wenn man einen E-Roller betreibt, relativ häufig mit dem Akku beschäftigt. Vor jeder Fahrt muss man kalkulieren, ob die vorhandene Kapazität noch reicht. Stellt man den Roller ab, muss man überlegen, wann man das nächste Mal fährt. Ist die Fahrpause länger, sollte man überlegen, die Akkus abzustecken. Steht der Roller länger, muss man sich Gedanken über die Ladung/Entladung machen.
Fährt man täglich, muss man häufig, manchmal jeden Tag laden. Das kostet natürlich alles Zeit und Aufmerksamkeit. Wer auf Strom umsteigt, sollte dazu bereit sein.
Beim Benziner ist das einfacher. Wenn die Tankanzeige leuchtet, zur Tanke fahren. Bei mir war das aufgrund der Reichweite nur alle 2 ½ Wochen notwendig. Auch das Stehenlassen über längere Zeit war unkompliziert. Sogar die Batterie blieb über den Winter problemlos drin.

NIU App
Die App (betrieben unter IOS) ist m.E. Eigentlich ganz gut gemacht und reicht für meine Zwecke. Nach Registrierung und Einscannen des Codes wurde der Roller auch sofort erkannt.
Gestern den Roller in der Tiefgarage abgestellt (dort sind 2 Balken GPS und 2-3 Balken GSM Empfang). Zu Hause in die App geschaut und da stand als Standort eine unbekannte Straße in einem anderen Stadtteil. Obwohl klar war, dass das nicht stimmen konnte, nochmal in den Keller, wo der Roller friedlich stand. Habe ihn kurz bewegt.
In der App stand danach „Schwingung einmal“, also war es auch wirklich mein Roller ;)
Heute Morgen dann zur Arbeit, in die App geschaut, der Startpunkt war ca. 1 km von zu Hause entfernt und die Fahrstrecke entsprechend kürzer.
Das heißt, wenn man alle Strecken aus der App-Statistik aufaddiert, kommt man wegen der GPS-Ungenauigkeiten nicht auf den richtigen Tachogesamt-Kilometerstand.
Die Reichweitenanzeige in der App-Übersicht ist bisher zu niedrig und wenig brauchbar z.B. bei 80% 28 km. Der Ausweis der Reichweite bei den einzelnen Akkus - im Beispiel 73 km - ist immer höher und auch aussagekräftiger.
Hoffentlich lernt das System hier noch hinzu oder es gibt ein Update.
Anfangs schaut man natürlich sehr häufig in die App. Das wird sich vermutlich nach einiger Zeit ändern. Sehr brauchbar finde ich die Anzeige der gefahrenen Kilometer mit Zeitangabe und der Streckenübersicht auf der Karte.
Auch die Anzeige der Akkukapazität ist für die Tourenplanung hilfreich, da man nicht jedes Mal am Roller direkt nachsehen muss, sondern das bequem von zu Hause aus erledigen kann.
OTA-Aktualisierung: Die App behauptet, dass die ECU-Version NXA01B03 die aktuellste ist. Es gibt wohl neuere Versionen, aber ich bin mit dieser zufrieden und warte gerne noch auf eine neue ausgereifte Version.

Fazit
Flüsterleises Dahingleiten, nur den Fahrtwind um die Ohren, mit stufenloser, jederzeit abrufbarer Beschleunigung
Der NIU Npro ist bis auf Kleinigkeiten, die teilweise selbst geändert werden können, wirklich gut und macht viel Spaß
Insgesamt ein gutes Gesamtpaket mit modernen Features
Der Umstieg auf den E-Roller war bisher eine gute Entscheidung
Die Nachteile, insbesondere das aktive Kümmern und Pflegen der Akkus muss man in Kauf nehmen
In München unbedingt rechtzeitig den Zuschuss bei der Stadt beantragen, solange es ihn noch gibt!
Zuletzt geändert von Noharry am Sa 5. Okt 2019, 19:22, insgesamt 1-mal geändert.

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vsm
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Re: NIU N-Pro Erfahrungen...

Beitrag von vsm »

Vielen Dank für diesen sehr ausführlichen Bericht. Von sowas lebt dieses Forum. :)

AkkuSchrauber

Re: NIU N-Pro Erfahrungen...

Beitrag von AkkuSchrauber »

Wem der bessere Sitzkomfort die Sache Wert ist, dem kann der Besuch beim Sattler durchaus empfohlen werden. Ich habe nach einer Woche die Bank neu aufpolstern und beziehen lassen da mir bei 1,9m Länge/110kg die Sitzbeule und der für meinen Geschmack zu dünn anmutender Plastikbezug auf die Nerven ging. 200€ sind hier in B. dafür im Schnitt dann fällig. Dafür ist der Sitzkomfort ohne Beule nun nach meinem Geschmack. 8-)

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Re: NIU N-Pro Erfahrungen...

Beitrag von STW »

Hast Du da eine gute Quelle in Berlin? Denn da möchte ich auch noch rangehen.
RGNT V2 ab 01/23 > 9000km
NIU NGT ab 06/20 Km-Stand > 36000km, nach Unfall verkauft in 5/23
Niu NPro seit 09/19 Km-Stand > 8000km - Verkauft in 10/22
Ahamani Swap Bj 2007 - 2.4KW - Vario - Km-Stand > 27.000km - 40AH Thundersky ab 11/08 - CALB 70AH seit 10/11 -Verschrottung 09/19

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Re: NIU N-Pro Erfahrungen...

Beitrag von Bergziege »

AkkuSchrauber hat geschrieben:
Sa 28. Sep 2019, 08:06
Wem der bessere Sitzkomfort die Sache Wert ist, dem kann der Besuch beim Sattler durchaus empfohlen werden. Ich habe nach einer Woche die Bank neu aufpolstern und beziehen lassen da mir bei 1,9m Länge/110kg die Sitzbeule und der für meinen Geschmack zu dünn anmutender Plastikbezug auf die Nerven ging. 200€ sind hier in B. dafür im Schnitt dann fällig. Dafür ist der Sitzkomfort ohne Beule nun nach meinem Geschmack. 8-)
der Sitz ist mir auch negativ aufgefallen. Da ich nun in 5 Monaten ~8000 km gefahren bin, ist der Plan innerhalb der Garantie den (bis dahin sicherlich komplett durchgesessenen) Sitz tauschen zu lassen.
Gibt es da schon Erfahrungen?

AkkuSchrauber

Re: NIU N-Pro Erfahrungen...

Beitrag von AkkuSchrauber »

Bendenke die "Beweisumkehr" der Gewährleistung nach 6 Monaten! Das könnte am Ende für dich teuer werden! ;)

Ich hatte da aber auch schon Kollegen, die Ihre Schuhe nach einem Jahr umgetauscht haben wegen angeblicher Materialfehler.
Manchmal gehts, manchmal nicht. :D

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Re: NIU N-Pro Erfahrungen...

Beitrag von STW »

So schnell sitzen sich die Sitze nicht durch. Der Plan ist, einen unbequemen Sitz gegen einen neuen unbequemen Sitz austauschen zu lassen :?:
Ich werde da eher in die Aufpolsterung gehen - das Maß der Dinge ist für mir die Sitzbank meiner Zündapp C50, die ich leider nicht mehr fahre.
RGNT V2 ab 01/23 > 9000km
NIU NGT ab 06/20 Km-Stand > 36000km, nach Unfall verkauft in 5/23
Niu NPro seit 09/19 Km-Stand > 8000km - Verkauft in 10/22
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Tomi31
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Re: NIU N-Pro Erfahrungen...

Beitrag von Tomi31 »

AkkuSchrauber hat geschrieben:
Sa 28. Sep 2019, 11:41
Bendenke die "Beweisumkehr" der Gewährleistung nach 6 Monaten! Das könnte am Ende für dich teuer werden! ;)

Ich hatte da aber auch schon Kollegen, die Ihre Schuhe nach einem Jahr umgetauscht haben wegen angeblicher Materialfehler.
Manchmal gehts, manchmal nicht. :D
Naja Schuhe hab ich auch schon umgetauscht wegen Materialfehler bzw. Herstellungsfehler, aber nur meine jetzigen Schuhe (mittlerweile das 4te Paar innerhalb von einen Jahr). Spricht eigentlich nicht für den Hersteller allerdings ist der Service hervorragend und die Schuhe unglaublich bequem, sonst würde ich sie nicht haben wollen. Guter Service ist halt auch wichtig für einen Hersteller.

Bergziege
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Re: NIU N-Pro Erfahrungen...

Beitrag von Bergziege »

AkkuSchrauber hat geschrieben:
Sa 28. Sep 2019, 11:41
Bendenke die "Beweisumkehr" der Gewährleistung nach 6 Monaten! Das könnte am Ende für dich teuer werden! ;)

Ich hatte da aber auch schon Kollegen, die Ihre Schuhe nach einem Jahr umgetauscht haben wegen angeblicher Materialfehler.
Manchmal gehts, manchmal nicht. :D
ich schrieb ja "Garantie", nicht "Gewährleistung"

und ja, Markenchuhe hab ich auch schon umgetauscht wenn die Sohle nach 1 Jahr durchgelaufen war.

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