Hohe Ladeströme für Blei schädlich?

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lasser
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Hohe Ladeströme für Blei schädlich?

Beitrag von lasser »

Moin!

Ich hab ja nun seit einiger Zeit das neue Ladegerät und bin damit sehr zufrieden. Normalerweise lade ich - je nachdem wie eilig das Aufladen ist - mit zwischen 3 bis 6 A. Nun bietet das Gerät aber an bis auf mehr als 10 A zu gehen.

Die 8 Bleier sind 2x4 geschaltet, 48V und 39Ah (Wieso 39? Da ist doch bestimmt irgendwann mal ein Tippfehler aufgetreten uns es sind 38, aber egal...), jede Pb-Bombe hat also nicht ganz 20Ah. Wenn ich die immer wieder angegebene Regel Ladestrom(max) = 0,5C nehm, dann wären das ja nicht ganz 10A. Richtig?

Demnach könnt ich also - von den Batterien her - immer mit 10A laden. Die Fragen sind allerdings

1. Macht die restliche Verkabelung das mit? Es wurde ein 6A Ladegerät mitgeliefert. XLR habe ich auf kleine Anderson umgebaut, der Rest der Elektrik ist originool.

2. Wenn ich das Ganze richtig verstehe, dann wird die Lebenserwartung der Akkus durch brachiales Laden doch auch verkürzt. Also lieber nur mit 10A laden, wenn es wirklich mal pressiert? Vielleicht so 2 oder 3 Mal im Monat, sonst (fast täglich) mit so wenig Strom wie möglich?

Ich hoff, Ihr könnt mir da auf die Sprünge helfen.

Seid gegrüßt!
Cemoto OS-310C, 3kW, Li-Ion 51,2V 60Ah, Akkus (1-4 Blei 48V 50Ah): 1.: 11 Mm, 2.: 5,3 Mm, 3.: 14,1 Mm, 4.: 11,6 Mm, 5. (Li-Ion): 8000km, 4,0 kWh/100km, (Langzeiterfahrung 1, 2 und 3)
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Joehannes
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Re: Hohe Ladeströme für Blei schädlich?

Beitrag von Joehannes »

So verstehe ich das auch. Wenn es denn mit der Zeit im Einklang ist lade ich über Nacht mit
wenig A, damit der Roller früh dann fertig ist.
Unter dem Tag lade ich schon mal mit 8A damit bis Schichtende der Roller wieder startklar ist.
Die LiFePo4 sind da nicht so empfindlich, bei den Bleier ist weniger besser.

STW
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Beitrag von STW »

Im elweb haben einige Fahrer darauf geschworen, mit genauso hohen Ladeströmen zu arbeiten wie Entladeströme. Da gab es sogar den Versuch einer physikalischen Erklärung (die ich nicht ganz nachvollziehen konnte, habe ich mich aber auch nicht ausführlich mit beschäftigt).
Bei knapp 40Ah mit 10A zu laden sind 0.25C, das ist ok. Die Herstellerfreigaben gehen meist auf 0.3C, teilweise mehr. Das bringt dann die Chemie ordentlich in Schwung.
Von der Verkabelung her würde ich mir keine Sorgen machen, die richtigen Steckverbinder sind drin, und wenn dahinter kein Klingeldraht verbaut ist, passt das schon.
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lasser
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Re: Hohe Ladeströme für Blei schädlich?

Beitrag von lasser »

Hm, 2 : 1 für hohe Ladeströme.

Gefühlsmäßig bin ich bei Joehannes, jümmers sutje mit die Bleibombens.

Aber zu Euer Beider Aussagen passt, dass der Roller immer dann besonders viel Spaß gemacht hat, wenn das alte Ladegerät sich entschlossen hat mit voller Power zu laden, was aus unerfindlichen Gründen selten passierte. Da ich dem Ding aber nie über den Weg traute, bezog ich den agileren Roller nicht auf den höheren Ladestrom...

Hm, außerdem: Es ist ja wohl offensichtlich so, dass sich der Ladestrom an den parallel geschalteten Akkus aufteilt (verzeiht die laienhafte Ausdrucksweise), also bei 10A am Ladegerätausgang jeweils 5A an den jeweiligen Akkusträngen ankommt. Also 0,25C.

Aber warum zum Teifi wird dann nur so ein kleines Ladegerät dazugepackt, wenn doch mit 10 oder 12A Ladestrom auch alles i.O. wäre und außerdem die Ladezeit nur noch halb so lang?? Reine Kostengründe, oder was... Versteh das einer...

Nuja, und wat mach ich nu? STW, hast Du einen Link zu der Erklärung im elweb?
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STW
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Beitrag von STW »

Kleine Ladegeräte kosten weniger Geld. Ist also eine einfache Rechnung für den Produzenten. Hinsichtlich des elweb habe ich keinen spezifischen Link vorrätig, aber die Stichworte elweb und "Kugelhaufenmodell" bei Google sollten einiges an Infos bringen.
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lasser
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Re: Hohe Ladeströme für Blei schädlich?

Beitrag von lasser »

Moin!

Ich habe nun also seit knapp 3 Wochen den Ladestrom bis zum Anschlag hochgedreht. Und was soll ich sagen: Es scheint den Akkus gründlich gut zu tun.
Ich war heute abend etwas länger unterwegs, und dann habe ich es drauf ankommen lassen. Nach 55 km hatte ich keine Lust mehr.

:-)

Macht man nicht, ich weiß es ja, aber ich war dann doch neugierig. Anfang Juni war nach 47 km absolut Ende, heuer bin ich nach 55 km immer noch mit knapp 40 unterwegs gewesen, mit ganz und gar nicht unterirdischer Beschleunigung.

Schön.
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Peter51
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Re: Hohe Ladeströme für Blei schädlich?

Beitrag von Peter51 »

Ich denke, die höhere Reichweite ist allein der höheren Außentemperatur geschuldet. Anf. Juni hatten wir noch keine Temperaturen > 25°Cel. Im Dez. bei 5° Cel. plus sind dann alle wieder am jammern, geringe Reichweite und so.
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Re: Hohe Ladeströme für Blei schädlich?

Beitrag von Night Hawk »

Ich denke ebenso, daß die derzeit hohen Temperaturen die Akkuleistung deutlich verbessern. Das ist das Problem, wenn man unterschiedliche Lademethoden bei unterschiedlichen Außentemperaturen - vor allem beim Leistungsabruf - unternimmt: Man weiß nie genau, welcher Teil des Effekts auf das Laden und welcher auf die Temperatur zurückzuführen sind.

Nachdem ich jetzt einige "Skeptiker-Literatur" außerhalb der E-Roller-Szene gelesen habe, weiß ich, wie viel falsches sogar bei medizinischen Studien usw. gefolgert wird. Daß da "private Studien" an so emoional besetzten Themen wie Blei-Pulsladern usw. nicht unbedingt genauer sein können, ist wohl klar.

Ich sage nicht, daß Bleipuls-Befürworter alle falsch liegen, ich sage nur: Vorsicht vor subjektiven Einschätzungen und nicht alles für bare Münze halten. Nach dem was ich in letzter Zeit über Praxis-Studien mit LiFePo4 gelesen habe, scheinen auch die extrem Temperaturabhängig zu sein. Beim Blei wirds wohl kaum anders sein. Und das ist nunmal schwer in private Studien einzurechnen.

Night Hawk

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lasser
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Re: Hohe Ladeströme für Blei schädlich?

Beitrag von lasser »

Moin!
Peter51 hat geschrieben:Ich denke, die höhere Reichweite ist allein der höheren Außentemperatur geschuldet. Anf. Juni hatten wir noch keine Temperaturen > 25°Cel. Im Dez. bei 5° Cel. plus sind dann alle wieder am jammern, geringe Reichweite und so.
Ich denke nicht: am 3. Juni hatten wir hier fast einen Sommertag (wolkenlos, Sonne volle Pulle, 23 Grad, Akkus noch warm vom Aufladen, ich war mittags unterwegs). Ich habe es mir aufgeschrieben, weil ich irgendwann mal sehen wollte, ob die Reichweite bei noch höheren Temperaturen wieder ansteigt.
Vorgestern war ich abends unterwegs, der Roller stand den Tag über bei 25 Grad im Schatten rum, geladen hatte ich die vorige Nacht bis zum Vormittag. Beim Fahren waren dann noch 22 Grad, fallend auf unter 20 gegen Ende der Fahrt.

Es gab also wohl keinen großen Temperaturunterschied in den Akkus.
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