Abgriff Boardspannung 12V

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Bimie G.
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Re: Abgriff Boardspannung 12V

Beitrag von Bimie G. »

> Ganz verstehe ich jedoch nicht, warum der Wandler bei 5V Ausgangssp. keine Probleme macht, bei 14V jedoch schon.
Wahrscheinlich werden mehr Ampere gezogen.

Beim Test war die Hupe noch nicht angeschlossen; nur der DC Wandler am 48V Strang.
Ich denke zur Sicherheit ist der 48V Strang so kurz vor knapp eingestellt, dass bei zu schneller Stromabnahme innerhalb eines gewissen Zeitfensters alles als Kurzschluss interpretiert wird.
Das Problem mit Anschluss von etwas am Hochvoltstrang ist nicht die hohe Stromabnahme, sondern die Zeit in der die Ampere abgefordert werden.
Wenn ich bspw. den DC-Wandler mit wenig Last anschliesse und dann hochdrehe und dick die Ampere abfordere, passiert nichts = Roller denkt ich würde Gas geben.
Steigt die Stromabnahme im Verhältnis zur Zeit zu schnell an: System denkt es gibt ein Kurzschluss und trennt sofort.

Ein DC Wandler oder was auch immer KANN ans 48V System angeschlossen werden, aber es bedarf einer 'soften', nicht schlagartigen Stromentnahme. Dann könnten auch bspw 100A fremdgezogen werden (= meine Einschätzung des Sicherheitsfunktion des Systems).

Langsam dämmert es mir auch warum es den Akku-auf-230V Adapter noch nicht gibt...

--
> eine Verbindung von - über die Hupe zur Fahrzeugmasse
Klassische Fahrzeugmasse gibt es nicht beim Roller. Masse muss über Kabel angeschlossen werden.
Ist wegen der Sicherheit und magels eines 12V Bordnetzes sicherheitstechnisch ein völliges No-Go.
Die 48V, oder zB 72V anderer Roller oder bspw. im Auto die 300..600, 900 Volt des Akkussystems könnten über die Fahrzeugmasse fliessen, deswegen nicht. Oder Starkstrom über die "Gehäusemasse" des Transformators. *zafazz* Zu hoch die Gefahr für Lichtbögen im Hochvoltbereich.
Generell: Erdung ja, wenn erforderlich oder nötig, Masse aka Nullleiter nein/nie (nicht mehr nach VDE, aka Klassische Nullung bei 230V).

patba
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Re: Abgriff Boardspannung 12V

Beitrag von patba »

Bimie G. hat geschrieben:
So 21. Aug 2022, 13:05
> eine Verbindung von - über die Hupe zur Fahrzeugmasse
Klassische Fahrzeugmasse gibt es nicht beim Roller. Masse muss über Kabel angeschlossen werden.
Eben. Aber hast Du getestet, ob nicht die Hupe, wenn montiert, eine Verbindung zur Fahrzeugmasse herstellt? Dies könnte der Roller als "Kurzschluss" erkennen. Kenne die Hupe nicht und weiß deshalb nicht, ob die aus Metall ist.

Ok, lese gerade noch, die Hupe war noch nicht angeschlossen. Dann kann es das nicht sein.

Patrick

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YOLO
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Re: Abgriff Boardspannung 12V

Beitrag von YOLO »

Das wird ja immer spannender und komplexer hier... Dürfte ich einen Vorschlag zur Vereinfachung machen? Wenn ich es recht verstehe, geht es nur um die Versorgung des Nebelhorns. Schwache 12V-Verbraucher wie z.B. ein kleines Alarmsystem gehen ja über das 12:-Bordnetz...

Nun mal angenommen, man hupt am Tag tatsächlich 3 mal je eine Sekunde (mehr als ich die Hupe normalerweise brauche), dann hast Du in den 200 Tagen Roller-Saison gerade mal 600 Sekunden gehupt, also 1/6 Stunde. Bei 20A hast Du also 3,3 Ah verbraucht, das ist ziemlch genau die Kapazität einer mittelprächtigen 3S-18650 -Lösung. Selbige müsstest Du also einfach einmal im Jahr extern nachladen, sei es über eine Buchse am Roller oder nach Abnehmen der Verkleidung.
Und den ganzen Schmäh mit Bordversorgung, Unwägbarkeiten, Risiken, Verkabelung etc kannst Du Dir sparen;)

Wie möchtest Du die Hupe eigentlich ansteuern? Der Taster am Lenker aktiviert ein Relais? Oder den vollen Strom drüber?

Just my two cents;)

Grüssle aus dem Ländle
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Re: Abgriff Boardspannung 12V

Beitrag von Pfriemler »

Das is ja man alles nicht so erfreulich bisher.
YOLO hat geschrieben:
So 21. Aug 2022, 16:05
Nun mal angenommen, man hupt am Tag tatsächlich 3 mal je eine Sekunde ... in den 200 Tagen Roller-Saison ... 3,3 Ah verbraucht, Selbige müsstest Du also einfach einmal im Jahr extern nachladen ..
Das klingt nach einem alles in allem sehr vernünftigen Plan C.

Und:
Gemäß dem Vorschlag von patba, es doch mal an der Fahrstromschiene zu versuchen, möchte ich alle Bastler in diesem Thread nochmal deutlich darafu hinweisen, dass nach meinen Erkenntnissen die 48V-Versorgung der Rollerelektronik und die 48-V-Versorgung des Leistungsteils des Motorcontrollers (und damit des Motors) zwei völlig unterschiedliche Baustellen sind.
Es mag also sein, dass die 48-V-Schiene zickig auf Zusatzverbraucher reagiert - davon dürfte die 48-V-Versorgung des Motors (via Dickstromkontakte) aber sehr sehr weit entfernt sein und das meinte ja auch patba, indem er den probeweisen Betrieb allda vorschlug.
Natürlich alles vorausgesetzt, es gibt keinen Verkabelungsfehler und keinen ungewollten Masseschluss, etwa durch die Hupe.
Das muss natürlich alles sauber sitzen.
SuperSoco CUx '19-'21 (36Wh/km in 2000 km), Piaggio Medley 125 '20-'22 (26,6 ml/km in 5000 km). Seat Mó: Bild

Bimie G.
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Re: Abgriff Boardspannung 12V

Beitrag von Bimie G. »

Direkt an die 48V Dickstromkontakte mag ich nichts zusätzlich anschliessen. Weiss nicht; da sträube ich mich etwas davor von dort Kabel kreuz und quer... Vielleicht wenn mal die Garantie um ist. Das ist eh in dem Bereich der Übergabekontakte Akku <--> Dickstifte nicht unbedingt zufriedenstellen isoliert.

Der Gedanke mit dem externen laden des Hupenakkus kam mir auch schon; war nur zu faul (unfähig) den Hupenverbrauch zu berechnen.
Ich probiere es jetzt nochmal mit dem "kleinen" 12->14V/1A Step Up (eh schon bestellt / muss sowieso zum finalen Anschluss vorne öffnen). Wenn der StepUp auch nicht geht kommt der Akku so rein, mit Ladebuchse wo versteckt, was man alle 1-2 Monate mit ~14V zufüttert.
Anyway, so habe ich das System des Rollers etwas besser kennengelernt (bevor man wieder so Ideen unzusetzen versucht...) und weiss nun recht gut schon, wie man die ganzen Kunststoffteile ab- und anbaut.
--
Die Hupe/Stebel wird generell per Relais betätigt: Das Original Hupenkabel ist der Auslöser/Schalter für das Relais; muss man also nur umstecken.
Bei der Stebel ist für gewöhnlich das Relais mit dabei (war bei mir).
AnschlussStebel.jpg

Bimie G.
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Re: Abgriff Boardspannung 12V

Beitrag von Bimie G. »

So, es ist vollbracht. Die Stebel Nautilus ist drin und funktioniert.
Gelöst wurde das Anschlussproblem mit einem 12V LiFepo4 Akku, der die 18A Stromversorgung der Hupe übernimmt, da direkt an das 48V System nichts angeschlossen werden kann (Roller registriert zusätzliche Verbraucher als Kurzschluss). Und direkt an die "dicke Leitung" mag ich einfach nichts dranhängen.
Anyway, der Akku bekommt sein seichtes Dauer-Laden -bereits durch die Extrasicherung des Rollers geschützt- vom Stromanschluss der USB Buchse. Zum Glück hatte ich so eine schonmal verbaut und wusste, dass die 12V -> 5V USB Wandlung IM USB-Einbaustecker passiert. Ergo, der Stecker selbst wird mit 12V angefüttert - und genau da kann man die 12V mit seichten Ampere für "das Ladegerät" (Step-Up Wandler) abzapfen. Vorauszusehen war dass die im Roller verbaute 1A Sicherung sofort fliegt, sobald zusätzlich etwas dort angeschlossen wird, deswegen steckt nun eine 5A Sicherung im Helmfach-Sicherungskasten für den USB-Buchse Strang.
Keinen Schimmer warum die Spanier bald in den Feinsicherungsbereich gehen und A L L E S so ultra knapp vor Sicherungsauslösung absichern. Der Akku wird mit einem wirklich winzigen StepUp Dauergeladen; dieser produziert 14,2V (kann man selbst einstellen) und mit etwa 1,5A Dauerleistung. Somit keine grosse zusätzliche Belastung für das Bordnetz.


Netter Nebeneffekt: Ob die Sicherung noch okay ist lässt sich prüfen wenn man die Zündung einschaltet und schaut, ob die LED an der USB-Buchse (unter dem Wasserschutz) leuchtet. Spart den Griff in die Sitzbank. Der Akku passte, gepolstert in einem Elektrogehäuse verbaut, gerade noch so seitlich unter den Tacho. Es reicht ein simples fixieren mit Klettband (Meterware), das ich mittlerweile meterweise überall statt Kabelbinder einsetze. ^^
Als Step-Up verwendete ich diesen, der im 5er Pack kommt: https://www.amazon.de/dp/B082KL813Z
Nicht wundern wegen des komischen Kabelbaums: Dort ist noch eine (Solar) Sperrdiode verbaut (der Buckel im weissen Elektroklebeband), dass der Akku nicht das Bordnetz speist.

Die Stebel Nautilus ist schön laut, aber leider strahlt sie voluminös innen gegen die Verkleidung. Wenn ich (wieder) bastelgeil bin und nichts andere finde, lege ich vielleicht mittels eines Alu-Lüftungsschlauchs den Schalltrichter etwas nach unten, dass der Schall freier atmen kann...

Dann auf zu den nächsten spinneten Umbauidee, aber: Q.E.D. Es ging!

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Re: Abgriff Boardspannung 12V

Beitrag von conny-r »

Bimie G. hat geschrieben:
Mo 22. Aug 2022, 16:09
Direkt an die 48V Dickstromkontakte mag ich nichts zusätzlich anschliessen.
.
Sehr gut gelöst. 👍💪
Gruß Conny

botzino
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Re: Abgriff Boardspannung 12V

Beitrag von botzino »

Guten Abend allerseits auch in diesem Thread,
Biemi G. sei Dank! Ich wollte nur vermelden daß auch in meinem Mó seit ein paar Wochen eine Stebel Nautilus ihren musikalischen Dienst tut und schon diversen über die Straße springenden Füßgängern einen extra Hopser verpaßt hat weil man ein solches Getöne von einem Roller nicht erwartet. Habe aber, Spaß beiseite, auch schon mehrfach Autofahrern die ja wirklich öfters mal eben die Fahrspur wechseln ohne zu blinken aber dafür mit "Zweiradfahrer-Übersehen" reich gesegnet sind damit ein wenig den Marsch geblasen. Alles in allem ein extrem gutes und sicheres Gefühl sich in der Autowelt Gehör verschaffen zu können wenn es denn mal sein muß. Die originale Seat Mó/Silence - Hupe dagegen: ein schlechter Scherz.

Also nochmals vielen Dank für die ausführliche Beschreibung der baulichen Veränderung samt Fotos! :)

Allzeit gute Fahrt wünscht euch damit
Botzino

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