Seite 4 von 6

Re: Effizienz von Elektrorollern - Wh/km

Verfasst: Di 20. Okt 2020, 20:55
von patba
el bosso hat geschrieben:
Di 20. Okt 2020, 16:20
Warum verbraucht mein niu auf 100km 3,5 Klowattstunden, bei einer Spitzenleistung von 2,4 kW und einer Nennleistung von etwa 1,2 kW bei 45 kmh? Muss man beides addieren oder wie?
Interessante Rechenlogik...
Bei konstant 45 km/h braucht der Roller für 100 km 2,22 Stunden.
Wenn er tatsächlich nur 1,2 kW für konstante 45 km/h leisten muß, dann verrichtet er in diesen 2,22 Stunden 1,2 kW * 2,22 h = 2,67 kWh Arbeit. Das ist aber dann die geleistete Arbeit, also das, was hinten raus kommt, und nicht das, was man an der Steckdose reinsteckt. Dazwischen stecken noch Ladeverluste und Wirkungsgradverluste, wie MEroller schon geschrieben hat.

Patrick

Re: Effizienz von Elektrorollern - Wh/km

Verfasst: Di 20. Okt 2020, 21:43
von el bosso
patba hat geschrieben:
Di 20. Okt 2020, 20:55


Interessante Rechenlogik...
Patrick
Ja krass😜

Mit den Verlusten hab ich auch schon rumgetüftelt..
Die Wirkungsgrade werden ja oft frohlockend für technische Geräte, Motoren u.s. angegeben. Meist zwischen 90 & 96% zumindest in jüngster Neuzeit, also den letzten Jahren. Obwohl ich das im einzelnen nicht parat hätte für mein Equipment. 🙄
Am Lader war mir klar, dass da einiges verlorengeht (Wärme, Lüfter, Wandlungsverluste durch träge Elektronen...) Aber das ist fürs Fahren relativ umme.
Die Energie beim Fahren optimal zu nutzen ist da sicher von viel mehr Faktoren abhängig, und geht halt zumindest an zwei Stellen verloren, zumal die Bordelektrik fröhlich am Akkustecker zu nuckeln beginnt, und dabei vielmehr Energy verballert als nötig ohne dass jemand (oder ick) zu wissen scheint wofür & wohin.
Die ECU Stützbatterie entspricht ca. 0.5% des Fahrakkus an Kapazität, hält rund 5 Tage, aber dem Akku werden 3-4% täglich entzogen, was etwa dem 40-fachen des Strombedarfs zum Laden der Stützzelle entspricht.
Und: Was haltet ihr von der Idee mit dem TFL? Also es bei Bedarf abzuschalten. Zum Beispiel um Passanten nicht zu vergraulen z.B. bei Hofeinfahrten oder so. Darf man ohne Tagfahrlicht fahren in Deutschland, wenn das Abblendlicht eingeschaltet ist? Oder andersrum. Eins von beiden müsste doch reichen. Oder tagsüber TFL abends ABL (Abblendlicht)? Gesehen werden und sehen‽
Ansonsten müsste der Tacho mit der Hauptverbraucher von den Nebenaggregaten sein. Die Beleuchtung dürfte nicht über 30W hinausgehen. Früher gab's ja Mopeds ohne Tacho, aber der niu funktioniert ohne bestimmt gar nicht. Obwohl es vom Einsparpotential nicht unbedeutend wäre.

Re: Effizienz von Elektrorollern - Wh/km

Verfasst: Di 20. Okt 2020, 23:06
von hmpf
el bosso hat geschrieben:
Di 20. Okt 2020, 21:43
Die Beleuchtung dürfte nicht über 30W hinausgehen.
Mein BMS zeigt im Stehen mit Abblendlicht 0.8A, mit Fernlicht 1.0A an (kein LED). Entspricht also max. 60W, dabei ist aber auch der Verbrauch des digitalen Tachos eingerechnet. Man sieht, das ein Abschalten des Lichts kaum etwas an Reichweite bringen duerfte. Zweiraeder haben sowieso eine Pflicht, mi Abblendlicht zu fahren, bei meinen beiden Rollern laesst es sich gar nicht ausschalten!

Re: Effizienz von Elektrorollern - Wh/km

Verfasst: Mo 16. Nov 2020, 17:21
von Thunder115
Quelle Tüv-Nord:
Tagfahrleuchten (TFL) dienen der besseren Erkennbarkeit von Kraftfahrzeugen bei Tageslicht mit möglichst geringem Energieverbrauch. Der Anbau an Krafträdern (Zweiräder über 45 km/h bauartbedingter Höchstgeschwindigkeit oder über 50 cm3 Hubraum) ist zulässig, aber nicht vorgeschrieben.

Aufgrund einer Änderung von § 17 StVO darf ab dem 1.4.2013 bei Motorrädern am Tag anstelle des Abblendlichtes auch mit eingeschalteten Tagfahrleuchten gefahren werden.

Re: Effizienz von Elektrorollern - Wh/km

Verfasst: Mo 16. Nov 2020, 19:55
von HerbyK
Oder mit Abblendlicht , wenn die TFL das Standlicht ersetzen und dazu entsprechend abgedimmt aind...

Re: Effizienz von Elektrorollern - Wh/km

Verfasst: Mo 18. Jan 2021, 17:47
von hmpf
Das Einsparpotenzial "Licht aus" wird überschätzt. Hier meine Rechnung:
  • Mein Roller braucht ca. 22A (gemessen durch Bluetooth BMS) um bei 45km/h GPS die Geschwindigkeit auf ebener Strecke zu halten.
  • Das sind ziemlich genau 1500W Fahrleistung.
  • Ohne Bremsen kommt man also auf 1500W / (45km/h) = 33Wh/km bei 45km/h auf ebener Strecke.
  • Angenommen ich habe einen schon eher größeren 40Ah Akku mit 2.4 kWh Kapazität und fahre in komplett leer, so kann ich also 2400/33 = 72km weit fahren, das dauert dann 72km / 45km/h * 60min/h = 96min.
  • Schalte ich nun Licht und Tacho aus und spare damit 60W ein, dann spare ich bei dieser 96min Fahrt also 60W * 96min / (60min/h) = 96Wh ein und habe eine zusätzliche Reichweite von 96Wh/(33Wh/km) = 3km.
  • Real ist aber 1) der Verbrauch höher, weil man auch mal bremst und 2) hat man ofteinen kleineren Akku und die Fahrtdauer und mögliche Ersparnis ist daher kürzer als 96min.
  • D.h. realistisch hat man vielleicht 1 (!) km extra Reichweite ohne Licht und Tacho.
  • Dafür wird man dann schlechter gesehen, hat eine erhöhte Chance auf einen Unfall und bekommt auch noch eine Teilschuld, egal ob man Vorfahrt hatte (weil Roller manipuliert).
Meine Entscheidung ist klar...

Re: Effizienz von Elektrorollern - Wh/km

Verfasst: Mo 18. Jan 2021, 18:17
von el bosso
Manchmal ist die Fahrdauer länger und die Durchschnittsgeschwindigkeit geringer.
Z.B. 20Km/h Fahrzeit 4h im Sommer, beim Bummeln durch die City. Ampelstopps, Stop and Go, Fahrradfahrern hinterher schleichen..
Meine Akkukapazität ist ~3520Wh. 4h x 60W=240Wh ->6,8% der Kapazität; bei 80km Strecke äquivalent zum Verbrauch von 5,44km.
Bsp.: 5000km jährlich Fahrleistung -> 340km Reichweitengewinn. Man könnte auch die Energieeinsparung oder die Kostenersparnis bei gleicher Strecke berechnen. Aber ganz genau richtig ist das Ergebnis nicht, merke ich gerade. Ich habe den Verbrauch nicht ganz ins korrekte Verhältnis gesetzt. außerdem wäre der Akku dann auch noch mit einer gewissen Leistung für die Reserve gefüllt. Man müßte unbedingt die genauen Werte messen.

Ich hatte auch vor kurzem gelesen, dass es Mobilgeräte gibt, mit denen man den Luftwiderstandsbeiwert in Echtzeit darstellen kann. Habe da aber noch keine genaueren Infos. So etwas wird glaube ich bei Bahnradfahrern oder Triathleten, Einzelzeitfahrern zur Optimierung von Ergonomie und Gestaltung der Rahmen und Komponenten benutzt.

Re: Effizienz von Elektrorollern - Wh/km

Verfasst: Mi 28. Apr 2021, 10:15
von bernie_a74
Hallo Leute,

toll dass ihr so eine schöne Zusammenstellung macht. Ich habe meinen Roller IO Vienna auch genau vermessen:

Spannung: 48 V (gemessen)
Geschwindigkeit 48 km/h
Stromverbrauch mit Zangenamperemeter gemessen: 33 A
Macht dann eine Effizienz von 33 Wh/km --> ab Akku

Ab Steckdose geht fast das doppelte in den Roller / müsste dazu aber noch genauer messen.

Re: Effizienz von Elektrorollern - Wh/km

Verfasst: Mi 28. Apr 2021, 13:42
von tiger46
bernie_a74 hat geschrieben:
Mi 28. Apr 2021, 10:15
toll dass ihr so eine schöne Zusammenstellung macht. Ich habe meinen Roller IO Vienna auch genau vermessen:
gerne :)

Mich hat es halt interessiert, weil Vespa & Schwalbe z.b. soviel mehr verbrauchen. ca. 65%, als UNU oder Niu
Einige sagen, dass es nicht hauptsächlich am Mittelmotor liegt, mir scheint aber schon dass der Hauptgrund, dort liegt.

Re: Effizienz von Elektrorollern - Wh/km

Verfasst: Mo 28. Jun 2021, 15:50
von NeariX
Nova Motors eMace - Angabe laut Fahrzeugschein: 24Wh/km (2.4kWh/100km)

In der Praxis sind es tatsächlich zwischen 24 und 27 Wh/km (Flache Ebene bei ~49km/h GPS)